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Großmacht Deutschland … nur imperialistischer Größenwahn?

Diese Fragestellung ergibt sich aus der „Feststellung“, die ein junger Schweizer Journalist namens Eric Guyer in einem „Körber Policy Paper“ machte, das er im Auftrag der gleichnamigen Hamburger Stiftung verfasste … sie lautet, auf den Punkt gebracht, wörtlich übersetzt etwa so: „Schluss mit der Heuchelei (oder???) den Minderwertigkeitskomplexen – Deutschland ist eine Großmacht“ …

Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Papier und die hauptsächlich für sein „Entstehen“ verantwortlich zeichnende Hamburger Körberstiftung („Forum für Impulse“) durch den von mir bereits in meiner letzten „Gedankensammlung“ verlinkten fast gleichnamigen Artikel von German Foreign Policy. Leider ist das „Policy Paper No.1“ nur in englischer Sprache verfügbar >koerber_policy_paper_no_1< und mir fehlt momentan wirklich die Zeit, die 65 Textseiten zu übersetzen, deshalb erlaube ich mir als Einleitung und „Inspiration für eigene Recherchen“ hier nochmals den ersten Absatz des o. g. Artikels zu zitieren, in dem die „Aussage des Papiers“ zusammengefasst auf den Punkt gebracht wird:

„Eine einflussreiche Organisation der Berliner Außenpolitik erklärt Deutschland zur „Großmacht“ und fordert ein offensiveres Auftreten zugunsten deutscher Interessen. Die Bundesrepublik übe „entscheidenden Einfluss“ im weltweit bedeutendsten Staatenbund, der Europäischen Union, aus und erfülle auch sonst alle Bedingungen für eine globale Spitzenposition, heißt es in einem jüngst veröffentlichten „Policy Paper“ der Hamburger Körber-Stiftung. Dennoch leide das Land „an einem Minderwertigkeitskomplex“ und lasse es „am Willen“ zu entschiedenerem Auftreten fehlen. Insbesondere die militärischen Aktivitäten Berlins blieben hinter den Erfordernissen zurück und müssten ausgebaut werden. Osteuropäische Stimmen, die vor erneutem deutschem Hegemonialstreben warnten, seien „total isoliert“ und dürften nicht ernst genommen werden. Das neue „Policy Paper“ erscheint in englischer Sprache und richtet sich vor allem an ein ausländisches Publikum, das unter anderem auf deutsche Absetzbewegungen gegenüber den USA vorbereitet wird. Die Körber-Stiftung verfügt über exzellente Kontakte in außenpolitisch bedeutende Apparate innerhalb und außerhalb Deutschlands.“

Man muss natürlich den gesamten Artikel lesen, um diese „ungeheuerlichen Behauptungen“, die sich aus der zusammenfassenden Übersetzungen ergeben, richtig einordnen zu können. Meiner unmaßgeblichen Meinung nach passt dieser „Aufruf zu mehr und deutlicher demonstrierten imperialistischen Machtansprüchen“ der politischen Verantwortlichen heute bereits zu sehr den dort mit unschöner Regelmäßigkeit zu beobachtenden Allüren, um das Papier und seine möglichen Implikationen auf die leichte Schulter zu nehmen!

Sowohl neugierig geworden als auch von einem „unangenehmen Gefühl in der Magengegend“ dazu gezwungen, habe ich mich etwas eingehender mit dieser „einflussreichen Organisation“ namens Körber-Stiftung befasst. – Aber um es gleich vorwegzuschicken: Ganz so einfach lassen sich die Intentionen und Ambitionen nicht mit letzter Gewissheit ein- bzw. abschätzen, die sich dahinter verbergen.

Was mich betrifft, so werde ich weiter daran arbeiten und die relevanten Bereiche unserer Politik von jetzt an noch etwas argwöhnischer beobachten … was ich dabei für besonders interessant und wichtig halte, ist die Frage, ob sich „gewisse Andeutungen“ bewahrheiten werden, die von einer Annäherung der EU an Russland zu zeugen – und dabei sogar „relativ offen“ energische Missfallensäußerungen seitens der transatlantischen „Zweckbruderschaft“ aus USA und Großbritannien (nicht vergessen – beide besitzen einen „Inselstatus“!) in Kauf zu nehmen scheinen?!?

Während ich mich weiter schlau zu machen versuchen und gleichzeitig meine Augen und Ohren in Sachen „globale Entwicklungen“ offen und gespitzt halten werde, würde ich jedem und jeder interessierten Leser/in empfehlen, sich selbst ein Bild von der Stiftung, ihren verschiedenen Gremien und nicht zuletzt davon zu machen, was sie tatsächlich mit ihrer offenkundig massiven Einflussnahme bezweckt. Einige interessante Ansatzpunkte für eigene Recherchen möchte ich Ihnen dazu gerne mitliefern.

Dazu gehören natürlich auch der Vorstand, der Stiftungsrat und das für die Finanzen zuständige Kuratorium. Hierzu habe ich mir in der Kürze der Zeit noch keine „Meinung“ bilden können – aber ich werde dies in Gestalt der notwendigen Recherchen noch tun.

Daneben gibt es reichhaltiges Anschauungsmaterial, das über die Seite „Statements & Policy Papers“ aufgerufen und (sofern es sich um PDFs handelt) direkt gespeichert werden kann. Dies möchte ich hier mit einigen Artikeln oder sonstigen Querverweisen zum 140. und 141. „Bergedorfer Gesprächskreis“ des letzten Jahres dokumentieren, die unter den thematischen Oberbegriffen (140) „Zukunft der NATO“ und (141) „Russlands Rolle in der Weltpolitik“ abgehalten wurden.

Spiegel-Artikel Eckart von Klaeden (in jüngster Zeit ist er „Stammgast“ bei den Konferenzen der „Bilderberger“ – was natürlich „rein gar nichts heißen muss“) vom 25.08.2008

http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/70/03/dokument.html?titel=Ende%2Beiner%2BIllusion&id=59403007

Außenansicht SZ ~ Erst planen, dann intervenieren ~ vom 08.12.2008 – Der Artikel basiert auf einem Vortrag des kanadischen Anwalts und ehemaligen Außenministers (2000 – 2006) John Manley vor dem 140. Bergedorfer Gesprächskreis der Körber-Stiftung … Thema: Afghanistan. – Im Grunde vertritt er dieselbe Position wie jene, die den Krieg aufgrund der „zentralen Verwicklung Afghanistans in den weltweiten Terror nach 9/11“ als unabdingbar rechtfertigen. Er liefert jedoch einige Denkansätze, die – aufgegriffen durch Kriegsgegner und entsprechend umgedeutet – durchaus einen Weg zum „unmöglichen Frieden“ ebnen könnten.

Rede von BIM Schäuble beim 140. Bergedorfer Gesprächskreis der Körber-Stiftung (bezeichnender Weise in Englisch!) … Ich habe den Text bislang nur überflogen, dabei aber festgestellt, dass man ihn nicht lesen muss, da er lediglich die hinlänglich bekannten „Sicherheitsansichten“ des Innenministers wiedergibt. Wer des Englischen mächtig ist oder jemanden kennt, der den Text übersetzen kann, sollte aber trotzdem mal nachprüfen, was dort an „Fakten und Thesen“ aneinander gereiht wird.

Artikel in der FAZ vom 14.08.2008 – Paul W. Schroeder zur NATO Paul W. Schroeder ist US-amerikanischer Historiker (im Artikel wird er auch als „Universal- oder Welthistoriker“ bezeichnet – sicherlich auch, weil er sich selbst für einen solchen hält) und Emeritus der Universität von Illinois. Der Artikel basiert ebenfalls auf einem Referat, das er vor dem 140. Bergedorfer Gesprächskreis der Körber-Stiftung hielt. – Titel des Artikels: Drei Dinge braucht die Nato: Friedensbegriff, Integrationskraft, Geduld … Der Inhalt wird mit dem Untertitel aussagekräftig umrissen … dieser lautet: „Die welthistorische Einmaligkeit des Nordatlantischen Bündnisses. (Aus dem Englischen übersetzt von Bernhardt Müller-Härlin) … Kurzkommentar: In gewissem Sinne fühle ich mich durchaus dazu genötigt, dem Untertitel des Artikels beizupflichten, allerdings befürchte ich, dass meine Definition der zu konstatierenden „Einmaligkeit“ des „Verteidigungskonstrukts namens NATO“ diesem Herrn und jenen Herrschaften nicht gefallen würde, die seine Thesen hofieren.

Ebenfalls einen Blick wert ist die Seite des Körber Netzwerk Außenpolitik, das man – mit oder ohne Phantasie – wohl am ehesten als eine Art „Kaderschmiede“ für künftige außenpolitische Spitzenkräfte einstufen kann – und ganz eng mit dem absolut aktuellen „Runden Tisch der Munich Young Leaders für Sicherheitspolitik“ zusammenhängt. Dieser tagte, diskutierte und sammelte Eindrücke und Erfahrungen am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. Und da es offensichtlich so ist, dass diese „Eliteschmiede“ die Damen und Herren hervorbringen soll, die uns künftig „politisch/diplomatisch“ vertreten (oder wie man das auch immer sonst nennen soll/muss/darf), möchte ich Ihnen ein wenig Arbeit ersparen und hier mal aufführen, worum es bei den Gesprächen ging und welche Gesprächspartner man dafür ausgewählt hatte …

Munich Young Leaders Round Table on Security Policy … Übersicht der Gespräche, Gesprächspartner und Inhalte:

5. Februar 2009

1.) Wolfgang Ischinger (Vorstand der Münchner Sicherheitkonferenz, Ex-Botschafter in den USA und in Großbritannien, sowie zusammen mit dem stellv. Vorstandsvorsitzenden der Körber-Stiftung, Dr. Klaus Wehmeyer auch „Schirmherr“ der Randveranstaltung) schildert seine Erfahrungen als „Unterhändler in multilateralen Verhandlungen.

2.) Diskussion mit Kurt D. Volker (Ständiger Vertreter der USA bei der NATO) … Erörterung u. a.: die wichtigsten mittel- und langfristigen strategischen Ziele der NATO und „Blick der USA auf ihre Rolle in der Allianz“

6. Februar 2009

1.) Diskussion mit Dr. Dmitry O. Rogozin (Ständiger Vertreter der Russischen Föderation bei der NATO) … Erläuterungen über u. a.: Russlands Rolle in der „europäischen Sicherheitsarchitektur“ und „jüngste Signale einer Verbesserung“ der amerikanisch-russischen Beziehungen

2.) Paneldiskussion mit Cem Özdemir (Bundesvorsitzender Bündnis 90/Grüne) und Alexander Graff Lambsdorff (stellv. Vorsitzender der FDP-Fraktion im Europa-Parlament) … Mittelpunkt: Die Fragen a) nach dem „Erfolg des EU-Krisenmangements“ und b) nach möglichen Maßnahmen „zur Steigerung der Handlungsfähigkeit europäischer Außen- und Sicherheitspolitik“

3.) „Mittagessen“ mit Dr. Arndt Freiherr Freytag von Lovinghoven (Vizepräsident BND „für politische Angelegenheiten“) … Gesprächsthemen: Terrorismusbekämpfung aus Sicht der „deutschen Nachrichtendienst-Community“ ~ Lehren aus dem „US-amerikanischen War on Terror“ und Zusammenarbeit zwischen den nationalen Nachrichtendiensten bei der Terrorismusbekämpfung

4.) Diskussion mit Dr. Franz-Josef Jung (Bundesverteidigungs- oder doch besser Kriegsminister?) … Thema: „Globale Risiken“ und internationale Zusammenarbeit am Beispiel „ausgewählter Auslandseinsätze“ der Bundeswehr.

5.) Diskussion mit David Miliband (Außenminister Großbritannien) … Schwerpunkt: „Internationale Sicherheit in einer globalisierten Welt“ ~ u. a. Non Proliferation [„Kampf“ gegen die Verbreitung von Atomwaffen >apuz_bpb_05-11-28-proliferation<] und [natürlich] das iranische Nuklearprogramm.

7. Februar 2009

Diskussion mit Makhdoom Shah Mahmood Quereshi (Außenminister Pakistan) … Erläuterung der „aktuellen Herausforderung für die pakistanische Außen- und Sicherheitspolitik“ ~ insbesondere der „Kampf gegen militante Fundamentalisten“ und die Beziehungen zu den Nachbarstaaten Indien und Afghanistan

8. Februar 2009

1.) Diskussion „im Rahmen eines Frühstücksgesprächs“ mit Henry A. Kissinger … u. a. über die internationale Finanzkrise und „ihre Auswirkungen auf die globale Ordnung“ … hier kann ich nicht anders und muss einfach nochmals den Kommentar anhängen, den Roberto J. De Lapuente am Montag aus Anlass der Preisverleihung an diesen Herren geschrieben hat – man muss einfach wissen und sich immer daran erinnern, wer hier hofiert und „jungen Nachwuchsführern“ als leuchtendes Beispiel, dem es natürlich nachzueifern gelten wird, vorgesetzt wird!!!

2.) Zum Abschuss noch eine Diskussion mit Radoslaw Sikorski (Außenminister Polen) … Themen: EU-Russland-Beziehungen und „mögliche Handlungsoptionen“, wobei [wieder natürlich] die Fragen im Mittelpunkt standen, a) „welche Lehren man aus der Georgien-Krise ziehen“ und b) wie die EU mit ihren östlichen Nachbarn „umgehen sollte“ … nachdem die meisten von uns wissen, welche Rolle auch Polen bei der sogenannten „Georgien-Krise“ gespielt hat, fühle ich mich dazu genötigt, diese Auswahl des betreffenden Gesprächspartners unter der Rubrik „den Bock zum Gärtner machen“ zu verbuchen.

Zu den übrigen Gesprächsrunden enthalte ich mich weiterer Kommentare und für jene, die ich mir nicht verkneifen konnte, bitte ich um nachsichtiges Verständnis.

Zwischenbemerkung:

Wie ich weiter oben schon anmerkte, ist es wirklich schwierig, einen „goldenen oder roten Faden“ zu finden, mit dessen Hilfe sich präzise feststellen lassen würde, in welche Richtung der Einfluss durch die Körber-Stiftung die „politische Elite“ unseres Landes lenken soll. Es gibt Hinweise für jede „denkbare Richtung der Beeinflussung“, aber das muss wirklich jede und jeder für sich selbst untersuchen.

Schlussbemerkung:

Wie ich ebenfalls schon ausgeführt habe, bietet die Seite der Körber-Stiftung enorm viel Stoff, das zum Studium und zur weiterführenden Recherche einlädt. Die von mir aufgeführten Aspekte sind nur ein Bruchteil, den ich aber für besonders relevant halte und deshalb auch grundsätzlich aufzeigen wollte.

Sehr interessant – nicht unbedingt mit Blick auf die letztgültige Beantwortung der oben gestellten Frage, aber immerhin – ist die letzte Unterrubrik, die ich nicht ohne Grund ans Ende meines Artikels setze – und auch gar nicht weiter kommentieren werden.

Zukunftswerkstatt Petersburger Dialog

2 Antworten

  1. Hallo Hans,

    Eric Guyers Artikel habe ich mir noch nicht zur Brust genommen, was ich nachhole, sobald ich meinen Gedanken virtuell verewigt hab.

    Wenn der Michel aus dem Dornröschenschlaf erwacht – noch bevor der Himmel sich geistig verdunkelt – würde die Welt einen Schritt in Richtung Frieden gehen können. Von Deutschland wurden alle Kriege imperialer Strategen aus dem Hause USrael, andauern und hinterlistig fortgeführt werden. Befreiungskriege unter dem Pseudonym Verteidigung. „Neusprech“ sollte man titeln – wie wäre es mit der Kategorie, Schlechtschreibreform (darin findet sich jedenfalls das Unwort des Jahres 2008/09/folgende,) die Auswahl ist nur ungeheuer riesig. Sinnentstellung leicht gemacht – ist der Begriff erst, mal entwurzelt geht’s gleich heiter weiter – nach einer 180° Wende wird provisorisch (kennt der deutsche seit dem GG) wieder eingepflanzt. Bevor ich mich in einer billigen Polemik verirre, werfe ich schnell den Anker.

    Wo war ich stehen geblieben – bevor ich mich verhedderte?! Ach ja, Michels Dornrösschenschlaf. Keine amerikanischen Militärbasen auf deutschen Boden – keine Kriege von deutschem Boden. Und überhaupt, stände es schlecht um den Marionettenstaat West-Virginia. Vermutlich würde das erhebliche Konflikte nach sich ziehen – man wird das Bedürfnis haben, uns zu befrieden, aber machen wir uns nichts vor.

    Das deutsche Volk hat viele Leistungen gezeigt: in der Wissenschaft, der kulturellen Entwicklung der Völker, für das miteinander der Menschen und die Wertschätzung der Natur – vor hundert Jahren hatte man noch Zeit, sich im Einklang mit der Natur zu bewegen. Und nu? Die Bilder der letzten britisch-amerikanischen Geschichtsschreiberjahre, die man den Kindern als Bildung oder historische Tatsachen verkauft. Die Medien mutieren zu mundgerechten Happen, Tag ein Tag aus auf direktem Weg ins Gedächtnis – fast als wenn man einen Tropf mit dem Etikett „ §130 SpeedLimit“, neben sich herschieben würde.

    Eine Schwachstelle des deutschen Geistes ist: Gutgläubigkeit. Dass der deutsche Fleiß diversen Substaatensystemen gerade wie gerufen kommt, sollte uns nicht wundern. Man muss sich das mal vorstellen. Nach über 64 Jahren, über 40 Gläubigerstaaten (Anfang 1945) und andauernden Finanzierungen für EU, Waffen und Technologie-Exporte für Opferstaat Israel, USA und nahezu alles was Krieg führen möchte, Gastgeber für militärische US-Einheiten, usw., usf. – sind wir immer noch da. Und das soll uns erst mal einer nachmachen. Ist es nicht, ein kleines Wunder.

    Wenn Deutschland nicht das Herz Europas wäre, sondern z.B. mit Australien das Terrain tauschen würde – dann wären wir wahrscheinlich bereits viel weiter im Text, aber realistisch gesehen – wer hätte das finanzieren können? Welches Volk wäre ebenso ideal wie das deutsche – sich mit einer Melkmaschine in XXL anzufreunden, sich teilweise selbst zu verachten und in einem vegetierenden Wachzustand ums überleben kämpft, natürlich erst für das Existenzrecht der Anderen – also alles außer Deutschland. Man könne es mit einem Wachkoma vergleichen, doch was ich zum verrecken nicht begreifen möchte, sind Zeilen wie diese hier: (sic)

    „Was wollen Sie denn mit Ihrer Freiheit? Sie sind doch eh zu dumm dazu.“

    Stellen Sie sich selbst einmal diese Frage und dann versuchen Sie eine Antwort zu finden.
    Und dann messen Sie selbst mal wie lange Sie für diese Antwort brauchen.
    Und dann überlegen Sie sich, ob Sie nicht einfach selbst an der Stelle der Eliten wären und es das ist, was Sie wirklich stört.

    Wenn dem so ist, dann haben Sie nichts, nichts, aber auch gar nichts verstanden und wollen ausgeraubt, ausgeplündert und betrogen zu werden. Wenn dem so ist, dann sind Sie nicht in der Lage überhaupt zu verstehen, worum es hier geht.

    Wenn Sie selbst Teil dieser Eliten sein wollen, dann scheren Sie sich zu diesen und wagen es nicht hier noch einmal zu erscheinen.

    Denn hier ist die Front. Hier ist der Schutzwall. Hier ist die Schutzmauer vor dem Deutschen Volk und seiner Verfassung. Und hier wird nur gesiegt, und sonst gar nichts.

    Wo ist die Front, der Schutzwall? Wovon redet man denn hier bei Radio Utopie? Utopisch, dass muss ich schon sagen. Ich lese RU nicht oft, aber ich bin mir sicher, dass man bisher keinerlei Mühe verschwendet hat, sich zu organisieren. Dabei sein erwähnenswert, dass gerade RU und Net News Global mit unzähligen handverlesenen Blogs eines der größten Newsplattformen ist, die virtuell durchs Netz schwadronieren. Infokrieg.tv ist die Sache richtig angegangen und haben wahnsinniges auf die Beine gestellt. Die Vorträge auf der AZK (Anti-Zensur-Konferenz) ist ein großer Erfolg. Nur die Seiten die mir auf Anhieb einfallen mal zusammengezählt. Was wäre das für eine Verfassungsgebende Gewalt – und wo driften die hin? Bis vor den eigenen Herd, Süppchen kochen, natürlich das Eigene. Hanz, wie viele würde man erreichen, wenn man Net-News-Global, der Freiheit wegen, die Gesamte Seite zu einem PLZ-System umfunktioniert? Ich will mir das gar nicht vorstellen.

    Ich schreibe die großen Seiten an und werde anhand der Reaktionen sehen, wie man sich den Weg für eine lebenswerte Zukunft so vorstellt. Man kann dem Deutschen Volk eigentlich auch gar keine Zurechnungsfähigkeit zusprechen. So falsch ist die Fußnote im Artikel 146 GG nicht. Zurechnungsfähigkeit bedeutet EINHEIT. „Das gesamte Deutsche Volk…(…)sich eine Verfassung gibt“. Aber nein, – wir spielen lieber den Tastaturspritzer. Eine Masse voller Theoretiker, brillante Köpfe sind dabei, aber noch mehr Eigenbrödler, Tendenz steigend.

    Wenn wir keine EINHEIT sind, dann sollen wir verdammt noch mal auch keine haben. So sieht das aus und nicht anders.

    * * *

    Bitte entschuldige mein forsches Auftreten, an der ein oder anderen Stelle. Eine Zensur findet nicht statt.

    Es grüsst Dich,

    der Andreas

  2. Hallo Andreas,

    danke für Deinen langen und leidenschaftlichen Kommentar … selbstverständlich wird hier „nichts zensiert“ und für Deine Meinung, die fast vollständig mit der meinen übereinstimmt, brauchst Du Dich bei mir und erst recht „vor den anonymen Mitlesenden“ nicht zu entschuldigen.

    Wenn Du gestattest, rolle ich Deinen Beitrag mal „möglichst kurz“ von hinten auf 😉

    Den letzten Satz vor den Sternchen unterstreiche und unterschreibe ich sofort … wer sich – bspw. wie Du – der Mühe unterzogen hat, meine Beiträge aufmerksam zu lesen, sollte wissen, dass genau dies der Kern aller Probleme ist, den ich „mit meinen Gedanken“ zu überwinden versuche. Es ist aber sehr schwer, das individualistische und mehr spaltende als vereinigende „Süppchenkochen“ abzustellen und eine echte Front des konstruktiv miteinander voranschreitenden intellektuellen UND praktischen Widerstands zu schaffen … das haben doch auch wir beide immer wieder erkennen und verarbeiten müssen!

    Deshalb unterstütze ich Deine Ansicht auch und denke, dass ich nicht gesondert betonen muss, dass ich jeden Deiner Schritte mitzumachen bereit bin, auch wenn ich im Großen und Ganzen „auch mein Ding“ machen – ggf. um die funktionierende PLZ-Idee ergänzt – und das Aufrütteln unserer verschlafenen träumenden Mitmenschen im großen und vor allem konstruktiven (mit den Menschen für die Menschen und die Sache!) Stil aus dem Internet ins wahre Leben verlagern möchte.

    Ich selbst habe, ebenfalls auf diesem Blog nachlesbar, diverse Versuche unternommen, auch die Bloggergemeinschaft davon zu überzeugen, dass „überzogener Individualismus, gepaart mit mehr oder weniger intelektueller (und mehr oder weniger berechtigter) Besserwisserei“, nichts an den unhaltbaren und unerträglichen Zuständen in unserem Land ändern wird … dass nur eine große, starke und insbesondere ECHTE Gemeinschaft dazu in der Lage sein kann.
    Gerade deshalb kann ich – und das ist de facto der einzige Punkt, wo ich mir einen leichten und „vermittelnden“ Widerspruch anzubringen erlaube – Deiner Kritik an Radio Utopie (in Person von Daniel Neun) auch nur bedingt zustimmen … Dein Zitat = seine „brutal offene“ und zumindest das Kernproblem unserer untätigen und verschlafen dem Mainstream hinterher trottenden Gesellschaft beim Namen nennende Kritik finde ich angemessen und kann ihr zumindest eine gute Portion derselben Frustration zubilligen, die auch unser geteiltes Denken und Fühlen sehr häufig bestimmt.

    Ansonsten, das geht aus dem vorherigen Absatz sicherlich klar genug hervor, stimme ich Dir aber zu und denke auch, dass ein Weg wie die „PLZ-Idee“ wirklich ein Schritt in die richtige Richtung wäre, wenn ihn alle aktiven Blogger/innen und andere „Aufklärer und Wachrüttler/innen“ nur beherzt und solidarisch genug gehen würden. – Daran ändert auch nichts, dass Du jetzt schon seit geraumer Zeit (bislang leider meistens vergeblich) versuchst, sie bei den „Koleginnen und Kollegen“ anzubringen. Wir machen da unverdrossen weiter und nehmen jeden mit, der bereit ist, sich nicht nur anzuschließen, sondern auch aktiv mitzuwirken … auf den Rest müssen wir eben verzichten und trotzdem das Beste draus zu machen versuchen!

    Zu Deinen Ausführungen bezüglich „Deutschlands und seiner Errungenschaften“, die systematisch „gestohlen oder zweckentfremdet“ bzw. sukzessive vernichtet wurden/werden, gibt es aus meiner Sicht absolut nichts hinzuzufügen oder zu kritisieren. Das dürfte Dir und einigen wenigen anderen Menschen auch absolut klar sein, die mein „anmaßendes Werk“ namens „Gedanken zum Zustand unseres Landes“ aufmerksam gelesen haben …

    Besonders treffend finde ich Deine Formulierung „§ 130 SpeedLimit“, weil sie einen Teil des zu konstatierenden Ist-Zustands hierzulande und in der „zivilisieren westlichen Land“ perfekt beschreibt. – Diese „juristische und politische Kasteiung“ des deutschen Volkswillens (dem der kritisch mit dem System umgehenden Teile der Bevölkerung) ist in der Tat ein zentraler Faktor, weil er der unabdingbaren Aufklärung und Korrektur aller historischen Zusammenhänge unüberwindlich entgegen steht … und ohne diese schonungslose Aufarbeitung DER Geschichte, die fast alle elitären und verbrecherischen Umtriebe auf der Welt nicht nur bedingt, sondern auch mit allen Mitteln am lebendigen Funktionieren hält, wird Deutschland DIE Rolle, die es in der Welt durchaus zum Vorteil von Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und „Rückkehr zum Einklang mit Natur und Kosmos“ übernehmen könnte, leider nie ausfüllen – und damit geht die Sackgasse einher, in der sich das „kollektive Schicksal“ unserer Nation, Kultur und „Volksseele“ befindet.

    Nun gut, es wäre nett, wenn Du mich über das Ergebnis Deiner geplanten Anschreibaktion informieren und darüber hinaus den regen, konstruktiven und – auch das muss und sollte erwähnt werden dürfen – auch menschlich sehr wertvollen und interessanten Kontakt zwischen uns aufrecht erhalten würdest. – Je nachdem, was bei dieser Offensive herauskommt, müssen wir unsere Vorgehensweise eben neu ausrichten, und sei es auch mit dem Teilergebnis, dass wir im kleineren, dafür aber zielgerichteteren Sinne weitermachen müssten.

    In diesem, wie immer besten Sinne, grüßt Dich

    der Hans.

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