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Gastbeitrag Rainer Weigt – S-Bahn-Chaos

Die chaotischen Zustände, die schon seit geraumer Zeit den Berliner Bürger/innen das Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel vermiesen, hat unser Gastautor in bewährter Weise zum Anlass genommen, um für angemessenen bürgerlichen Protest zu werben. – Diesen Beitrag möchten wir, unter Vorausschickung eines Kommentars unsererseits, gerne ihrer Aufmerksamkeit empfehlen.

Das Kernproblem, welches identisch ist mit diversen anderen „Servicemängeln“, mit denen Bahnkunden in immer weiter zunehmendem Ausmaß konfrontiert werden, ist in den vier darauf zugeschnittenen Versen der bestens bekannten traditionellen Volksweise absolut treffend hervorgehoben worden. Demzufolge muss dem ans Ende gesetzten Aufruf des politischen Poeten unserer Ansicht nach unzweifelhaft zugestimmt und eine deutlich klarere Ausdrucksweise des mehr als nur angeratenen Unwillens der mehrfach Betroffenen eingefordert werden.

Genau wie die – zusätzlich von gelinde gesagt obskuren Immobiliengeschäften überschattete – Gigantomanie namens ´“Stuttgart 21“ ist dieses abstruse Theater zuvorderst dem Sparwahn mit Blick auf den um jeden Preis angestrebten Börsengang und die damit verbundene Privatisierung der Bahn (bei gleichzeitiger Sozialisierung der Kosten!) geschuldet. Stillgelegte Strecken und Bahnhöfe auf der einen, sowie „Einsparungen am falschen Ende“ auf der anderen Seite sorgen für ein grottenschlechtes Versorgungsangebot und dementsprechend – trotz eingeschobener „Freifahrtaktionen“ – ebensolches Preis-Leistungs-Verhältnis. – Aus unserer Perspektive kurz auf den Punkt gebracht: eigentlich zeigt die Berliner S-Bahn geradezu exemplarisch auf, woran es in unserem politischen und wirtschaftlichen System an allen Ecken und Ende hapert!

Doch nun, nach dieser eigenmächtig vorgeschobenen Meinungsäußerung unsererseits, soll endlich der Künstler das Wort erhalten … mitsummen oder-singen ebenso ausdrücklich erwünscht wie das Weiterverbreiten!

* * * * * * * * * * * * * * *

S- Bahn Chaos

.

S- Bahn fahren in Berlin,

mich zieht es zum Bahnhof hin,

doch die S-Bahn kommt nur selten,

die Berliner sind am Schelten.

~**~

Refrain:

Trulla, trulla, trullala,

trulla, trulla, trullalla,

Alex, Erkner, Strausberg-Nord

und an jeden andren Ort.

~**~

S-Bahn fährt doch überall,

Pünktlichkeit ist ganz normal.

Nur hier in und um Berlin,

komm ich selten pünktlich hin.

~**~

Refrain

~**~

S-Bahn Züge sind marode,

müssen laufend in Depote.

Geiz hat sie kaputt gespart,

alle Bürger trifft es hart.

~**~

Refrain

~**~

Darum Bürger werdet munter,

kommt zu unsrer Demo runter,

bis die S-Bahn wieder fährt,

pünktlich wie es sich gehört.

~**~

Refrain

* * * * * * * * * * * * * * *

Melodie „Auf der Schwäbschen Eisenbahne“ zum Singen und Verbreiten

Rainer Weigt 18.01.2011

Tel. 0170-1515677

5 Antworten

  1. die oberfrechheit an allen ist, die fahrpreiserhöhung ab 1.1.11, irgendwie sind die von einem anderen planeten, da sie weder hirn noch anstand besitzen, unter mehdorn war es schon misserabel, unter grube geht es weiter so, die s-bahn ist für berlin als hauptstadt, eine schande, die reyer soll endlich aufhören zu labbern und ihren hohlen sprüchen taten folgen lassen, lange genug geht das theater schon und es reicht schon lange, aber politiker sind und bleiben nun mal pfeifen, die von hirnlosen sprüchen leben.

  2. Lieber Hans und andere,

    sehr gutes Vorwort und über die Dichtung brauch ich mich nicht zu äussern. Hab natürlich gleich mitgesungen. Als ich anfing zu singen ist der Nachbar aus dem Haus nebenan gleich vor Schreck mit seinem Hund Gassi gegangen. Hat das Singen also auch was gutes. Jedenfalls für den Hund.
    Ja der Text zeigt, wie es ist. Nun bin ich ja nicht direkt betroffen. Mein Strecke macht da keine grossen Probleme. Mit dem ganzen ÖPNV in Bln stimmt ja was nicht. Ist schon Jahrzehnte her als noch alles wirklich nach Plan lief oder besser fuhr. Nun ist es ja heute etwas anderes. Es ist ja heute eine Katastrophe wenn es im Winter schneit. Ja, wo gibt es denn so etwas – das im Winter Schnee fällt. Die Hirnies sollten mal in alte Zeitungen schauen, dann wüssten sie auch, das es im Winter schneit und wie man streut. Gilt auch für die S-Bahn. Gewinnmaximierung ist der Gott. Wie können es dann die Kunden aber auch wagen sich zu beschweren. Heute heißt es: Zahlen und Schnauze halten.
    So – Frust und Senf abgelassen und schon geht es mir besser

    Herzliche Grüsse aus dem Gebiet der Politzombies und andere Hirnbefreite auch an den Anhang und Co

    Jan und dat schnarchende Bärche

  3. […] Auch im Auge behalten muss man nach wie vor die mit dem angestrebten Börsengang verbundenen Privatisierungspläne der Deutschen Bahn … worauf man sich dabei zweifelsohne in verstärkten Maße wird einstellen müssen, hat Andreas Schloder von news.de in seiner Glosse  Das versteht die Deutsche Bahn also unter Nahverkehr (=> Klick) lesenswert festgehalten. Auch „hübsch“ und treffend, wenn auch in erster Linie auf die Berliner S-Bahn gemünzt, hat das in traditionell gereimter Form ein Gastautor (Rainer Weigt) des AmSeL-Gedanken aufbereitet (=> Klick). […]

  4. @stardust

    danke für die ergänzende Info … und ja, es ist ohne Frage eine Frechheit sondergleichen, die man aber nicht nur in Berlin immer wieder bestaunen kann. Im Zusammenhang mit dem obenstehenden Artikel und den Details der Geschichte, hat dieses Abzockverhalten der Verantwortlichen allerdings in der Tat ein ganz besonders widerwärtiges Geschmäckle.

    Zum Rest sage ich nur … genau so ist es, denn geschrieben und mich darüber aufgeregt habe ich schon genug. Bringt nichts, solange „wir“ nicht wirklich die Bereitschaft aufbringen und in ein entsprechendes Vorgehen gegen diese abgehobene Arroganz der Damen und Herren Volkszertreter umwandeln. Dabei muss man nicht einmal gleich an eine Revolution oder andere Formen des Aufstands denken. Wenn jeder im eigenen Umfeld etwas mehr gelebten „zivilen Ungehorsam“ pflegen und sich mit Gleichgesinnten (Nicht-Gewaltbereiten) zusammen tun würde, könnte sich das auch ohne Eskalation entwickeln. Leider scheint der Mensch (und insbesondere des Deutschen Michel) für die Wahl des goldenen Mittelweges voll und ganz ungeeignet zu sein. Das Ende vom Lied wird sein, dass wieder die Falschen das Heft in die Hand nehmen …

  5. Hallo Jan, die Zweite!

    Danke für den Kommentar … und den erneut sehr plastischen Einblick in Deine Nachbarschaftsverhältnisse 😉 Da ich mir nicht vorstellen kann (will), dass Deine Umsetzung von Rainers Version der „Schwäbsche Eisebahne“ so grauselig gewesen sein soll, muss es wohl am extrem abgesunkenen Toleranzpegel unserer Mitmenschen liegen … doch sei’s drum, wenn es wenigstens dem Hundchen zum Auslauf verholfen hat, können uns die wahren Hintergründe ja wurscht sein!

    Ich weiß nun nicht so genau, was der kunden(un)freundliche Öffentliche Personennahverkehr in Berlin insgesamt zu bieten hat, aber diese „Dienstleistung“ ist bundesweit ja arg im Verkommen begriffen. Teurer wird alles … damit müssen wir uns halt zufriedengeben und dürfen nicht auch noch erwarten, dass wir fürs abgedrückte Geld auch vernünftige Leistungen erhalten (wäre ja ein totaler Anachronismus in unserer „Pseudo-Leistungs- und -Dienstleistungsgesellschaft“!). Und was die offen zutage getretene Inkompetenz der Verantwortlichen in Sachen „Winterdienst“ angeht, so könnte das zumindest teilweise darin begründet sein, dass sie von dem ganzen inhaltsleeren Geschwafel in Sachen „Klima-Wandel/Erwärmung/Störung“ aus Politik und „Expertentum“ so eingelullt wurden, dass sie es einfach verpennt haben, die notwendigen Bestellungen aufzugeben und entsprechende Dienstanweisungen fürs niedere Personal auszuarbeiten? – Man hört es doch immer wieder, wie hoffnungslos überlastet und unterbezahlt diese armen Leistungsträger sind …

    Okay, genug Sarkasmus in sämtliche offene Wunden geträufelt 😎

    Wir alle, die auch wir von Politzombies und sonstigen Hirnbefreiten (nicht selten auch in den eigenen Reihen) gepeinigt werden, wünschen Dir und Deinem unverdrossen schnarchenden Bärsche (das/der Glückliche!) ein angenehmes Wochenende und gute Erholung. Dass es dem vom Ausgelaufenen überlaufenden Auge besser geht, freut uns natürlich ausnehmend, wurde aber schon auf anderem Wege nachdrücklich zum Ausdruck gebracht.

    Also denn … auf ein Wiedersehen in der kommenden Woche – so oder so
    Bis dahin herzliche Grüße von uns an Dich und jeden Mitmenschen, der sich angesprochen fühlt

    Hans „& Anhang“

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