Liebe Leserinnen und Leser,
natürlich gebietet es mir meine gute Kinderstube und auch mein Streben nach einem harmonischen Umgang mit meinen Mitmenschen, Ihnen ein gutes, glückliches, erfolgreiches und vor allem gesundes neues Jahr zu wünschen …
… was ich hiermit auch getan habe, aber gleich anschließend wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkehren möchte. Wie der meiner Meinung nach aussieht, dürfte aus dem Titel des Artikels bereits ersichtlich werden …
… für alle Besucher, die den „Klassiker unter den Neujahrs-Slapsticks“ nicht kennen (kann man sich irgendwie gar nicht vorstellen?) oder des Englischen nicht so ganz mächtig sind, möchte ich den Titel dieses Artikels kurz erläutern:
Für meine Begriffe ist das „Neujahr feiern“ in etwa so sinnvoll und von sittlichem Nährwert beseelt wie das alljährlich zelebrierte, scheinheilige Pochen auf das „Fest der Liebe“ – mit allem an absonderlichem bis widerwertigem Brimborium, was die menschliche Spezies im Laufe der Zeit darum herum angesiedelt hat. Aber das ist selbstverständlich Ansichtssache und es sollte jedem Menschen gefälligst selbst überlassen bleiben, wie er oder sie damit umgeht. Daran möchte ich auch gar nicht rütteln …
Doch mit der Textpassage aus besagtem „Slapstick-Klassiker“ namens „Dinner for One“ kann man in der Tat sehr treffend ausdrücken, was wir von dem aktuellen „Jahreswechsel“ erwarten dürfen – nämlich nichts anderes als „dieselbe Prozedur wie jedes Jahr“ (Prozedur kann man dank der vielfältigen Übersetzungsmöglichkeiten je nach persönlichen Vorlieben auch durch „Ablauf“, „Vorgehensweise“, „Handlungsweise“, „Arbeitsanweisung“ oder – für uns Deutsche besonders treffend und bekannt – auch „Modalität“ und vieles andere mehr ersetzen!).
Tja, liebe Leute … genau das ist es, was uns alle erwartet – und da frage ich jetzt mal ganz im Ernst, ob das wirklich ein Grund zum Feiern ist?
Aber gut, dem, was ich schon aus Anlass des „letztjährigen“ Weihnachtsfestes geschrieben hatte, ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Dafür haben sich zwei Freunde etwas ausführlichere Gedanken dazu gemacht … und die möchte ich hier abschließend nur noch aus beipflichtender Überzeugung zum Lesen empfehlen.
Zum einen Josephine, die sich den Jahreswechsel mal aus dem Blickwinkel von Frau Wundersam … äh … ich meine natürlich Bundeskanzlerin Merkel betrachtete und das Ganze dann mit …
An Stelle eines Jahresrückblicks … die Welt der Kanzlerin
übertitelt hat.
Thematisch etwas weiter gefasst und – wie bekannt und gefürchtet – etwas ausführlicher gehalten, hat sich auch Adalbert Naumann einen Rückblick auf 2010 (und das Kaleidoskop des Wahnsinns davor) sowie einen recht düsteren Ausblick auf 2011 abgerungen. Für meine Begriffe passt der Artikel recht gut, zu dem unserer gemeinsamen Kollegin – aber sehen und lesen sie selbst unter dem Titel:
Prosit Neujahr? Oder: Quo vadis Menschlein?
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Lieber Hans,
nachträglich noch ein Danke für die netten Worte zuWeihnachten.
Deinen Worten kann ich mich nur anschliessen. Auch ich wünsche allen Mitlesern/innen ein harmoniches neues Jahr und viel Kraft. Mal sehen was uns die neue runde um die Sonne bringen wird.
Ich finde es auch sehr gut das sich mein Artgenosse aus dem Urwald -grins – hier mal wieder hat sehen gelassen.
Deshalb auch Grüsse von dat Bärche die er vor dem schnarchen ausrichten liess. Ich habe ihn etwas verwöhnt. So habe ich mich um seine Fell gekümmert. Jetzt hat er rote,gelbe und blaue Streifen im Fell und ein paar Kringel. Zur Krönung habe ich ihm mit Lila Leuchtfarbe die Krallen lackiert. Ach, wird der sich im Frühjahr freuen wenn er in den Spiegel schaut. Der Spiegel ist bruchfest und an der Höhlenwand befestigt. Ich werde es ausserhalb der Höhle beobachten, wie er sich freut. Der wird vor Freude durch die Höhle springen im Frühjahr.
Übrigens soll ich den Jochen von ihm grüssen.
In diesem Sinne meine aller herzlichsten Neujahrsgrüsse
Jan und dat Bärche
Hallo Jan und Hans!
Wie Ihr bestimmt schon gemerkt habt, habe ich mir ein neues Aussehen verpasst und gleich dazu einen brisanten Namen: Co2. Julian Assange war als Name schon vergeben. Aber wetten, dass ich schneller im Knast landen kann als er?
So eine kühle Haut hat schon etwas an und für sich, besonders im Sommer unterkühlt das mein Unterhautfettgewebe hundsgemeintoll. Und zu Karneval brauche ich mir dieses Mal auch keine Gedanken für eine passende Verteidigung zu machen. Die Nase ist ein Mörchen. Nur mit Polizeipferden könnte es Probleme geben. Deren Reiter schlagen bei mir dazu vielleicht noch auf die eiskalte Schulter, aber das friert dann augenblicklich wieder nach. 😉
Hallo mein unvergessener Freund Jan. Habe ich Dir schon gesagt, dass ich Besuch von einem Polarbärchen habe? Ich kann Dir sagen, eine eisgekühlte innige Liebe war das auf den ersten Blickwinkel. Auf Ampelfehlschaltung komm raus. Ich sage ja schon lange, wir müssen unseren Volkszertretern raus vor die Tür helfen, weil sie so viele Fehlfunktionen haben. Aber leider liegt es zur Zeit noch in deren Hand, die gesetzlichen TÜV Bestimmungen jederzeit zu ändern. Na, und den Rest kennen wir ja zur Ungenügenheit. Oder war es nur mangelhaft?
Meinen alten Besenstiel wollte ich zurück, denn so etwas braucht schließlich jeder gutgebaute Schneemann. Aber den hat man mir dann des Nachts geklaut. Das war dann, als die Böller an Sylvester die ganze Luft unatembar und nebelig gemacht haben, und ich einfach nicht sah, worhin so ein merkelwürdiges Geschöpf auf dem Besenstiel von Dannen flog.
Jan hat vollkommen Recht, ein mit lila Leuchtfarbe an den Krallen und mit anderen Farben berlingeringelter Höhlenbewohner sonstwo, trifft genau meinen Sehnerv, aber auch im roten Bereich voll ins Grüne.
Ob ich wohl ein ganzes Buch vollbekommen würde mit solchen Zapfen an Unsinn?
Sehen wir mal, denn das Jahr 2011 ist ja noch lang.
Euch ein FROHES NEUES DINGENS – JAHR meinte ich. Ich gehe jetzt in die Sahnesauna. Ein Schneemann gönnt sich ja sonst nichts.
Ein liebes eiskaltes Händchen,
Co2 Jochen
P.S. so in andere Rolle zu hüpfen macht schon Spaß, muss ich gar nicht erst neu feststellen. Aber Achtung bei den Roststellen.
[…] Weiterlesen bei Der AmSeL Januar 2nd, 2011 | Kategorie: Deutschland, Gastartikel, Politik […]
Hallo Jan mit dat bunte Bärche und Co2 Jochen!
Wirklich interessante Neuigkeiten, mit denen ihr das „neue Dingens“ respektive die „nächste Sonnenrunde“ auf dem Blog einläutet … wenn ich mal so frei sein darf, diese persönliche Meinung zu äußern, dann möchte ich anmerken, dass dies definitiv „Lust auf Mehr“ weckt 😉
Selbst werde ich mich dafür ganz kurz fassen (ist schon wieder sehr früh geworden, wenn auch aus anderen Gründen wie früher – und so ganz „der Alte“ bin ich leider immer noch nicht).
Ich wünsche Euch – genauso, selbstredend, auch allen anderen vorbeischauenden und eventuell mitlesenden Besucher/innen der Seite – der Einfachheit halber, dass ihr im neuen „Chaos namens 2011“ auf diese oder jene Weise möglichst viele glückliche Momente erleben werdet ~ da Glück eine höchst subjektive Geschichte ist, bleibt die Definition natürliche Euch überlassen. Mit diesem, wie ich finde, ausgesprochen neutralen und deshalb annehmbaren Wunsch, nehme ich Anleihe bei einem Kommentar, der gestern in der Meckerecke des „Bulldoggerich“ (gell, Jan 😎 ~ 😀 ) hinterlassen wurde.
In diesem Sinne also … haltet Euch senkrecht und lasst Euch den Humor nicht madig machen!
Beste Grüße
Hans
Bedenklich, aber es gab sie immer schon, die ewig nur herum labernden Widerstandskämpfer.
Wenn es wirklich darauf ankommt, dann steht man letztendlich doch immer alleine da. Mit diesem Problem haben sich schon immer Leute herum schlagen müssen, die für ihre Sache konsequent eingetreten sind.
Nur den wenigsten gelang es sogar danach noch zu entkommen. Genau genommen gelang das bisher nur einem. 😉
Die Frage bleibt am Schluss: Kann der Mensch wirklich an seinem Schicksal etwas ändern oder ist jeder Aktivismus für bessere Lebensbedingungen auf dieser Welt hier reine Zeitvergeudung?
P.S. Jetzt endlich habe ich den Film Avatar auch gesehen. Da war mal wieder alles drin, was die guten Amerikaner ausmacht: Rücksichtsloser Imperialismus, Vietnam-Nostalgie, Mord an einer anderen Kultur (früher waren es die Indianer), von der die Amerikaner nichts verstehen, Science-Fiction – aber nur um in der Zukunft bessere Waffensysteme auszutesten und um dann geologischen Raubbau zu betreiben, und die Zentriertheit auf einen wahnsinnigen Führer, der viele der seinen mit in den Untergang reißt. „Avatar“ – ein paar schöne Bilder, aber ansonsten nicht viel Neues an der Filmfront.
Hallo Jochen,
Ich denke mal, dass man diese Frage so oder so als rein hypothetisch bezeichnen kann … selbst wenn man mit seinem Bemühen um eine „bessere Welt“ am Ende scheitern sollte, ist es immer noch besser als den Kopf in den Sand zu stecken und gar nichts zu tun. Solange das jeder auf die Weise tut, die er selbst für richtig hält, kann es zumindest keinen zusätzlichen Schaden anrichten. Für meine Begriffe ist das eine Feststellung, die für jeden Menschen (egal welcher Art des authentischen Engagements er sich befleißigt) durchaus zutreffen sollte.
Dasselbe hätte ich zum Film „Avatar“ zu sagen – und zwar dahingehend, dass es letztlich nicht darauf ankommt, was die Herrschaften zum Besten geben wollen, die solche Streifen produzieren, sondern darauf, was man selbst daraus ableitet. Ich gehe ja absolut konform mit Deiner Darstellung des „Hollywood-Hintergedankens“, aber da der Film bei mir persönlich (wie so viele andere Filme, die der typisch amerikanischen Kulturdefinition entsprechen) das genaue Gegenteil bewirkt hat, haben sie definitiv ihr Ziel verfehlt. Außerdem ist die Hollyschutt-Filmfront de facto nichts anderes als das wahre Leben … wenn man sich den Teil wegdenkt, den die bestimmenden Geistesgrößen zur Menschheitsverblödung einzusetzen versuchen. Ist also wie immer … im Endeffekt kommt es auf das Auge des Betrachters an und natürlich auch auf dessen Bezug zur Wirklichkeit unserer Welt.
Hallo Hans!
„auf dessen Bezug zur Wirklichkeit unserer Welt“
Trotzdem kann die Frage nicht zu 100 Prozent mit JA beantwortet werden, ob das von dem wir meinen, dass es Wirklichkeit ist, es sie auch wirklich ist. Wenn es so wäre, dann werden wir geboren, wir leben eine zeitlang, schließlich sterben wir und das war es dann. Das wäre das, was man als an die Materie orientierter Mensch doch DIE Wirklichkeit nennen müsste.
Aber alleine schon wenn wir schlafen und dann träumen, heben sich plötzlich alle Grundsätze die Materie betreffend auf und alles passiert, außer den für den Körper lebensnotwenigem vegetativen Nervenfunktionen, nur noch in und über unseren Geist. Ein Traum kann sehr real auf uns wirken (aber dann ist man ja schon wieder halb wach) und ist doch nicht mehr als reine Illusion.
Leute die meditieren, entziehen sich womöglich selbst der uns gewohnten Wirklichkeit. Ich selbst probierte das als Junge aufgrund der Empfehlung eines Lehrers an unsere Klasse damals und ich machte dabei eine Erfahrung, die mich die Wirklichkeit anders sehen, ja sogar anders fühlen ließ. Mich überkam damals ein Gefühl von unglaublicher Leichtigkeit, möchte sagen Freiheit, fühlte mich so etwas wie außerhalb meines Körpers und es war das schönste Gefühl, dass ich jemals erlebt habe. Es gelang mir später niemals wieder, diesen Zustand zu erreichen. Was war es nun ganz genau, was ich damals erlebt habe? Ich weiß es nicht.
„haben sie definitiv ihr Ziel verfehlt“
So empfinde ich das auch.
Hallo Jochen,
auf der einen Seite pflichte ich Dir natürlich uneingeschränkt bei, dass es so etwas wie „objektive Wirklichkeit“ nicht gibt – insofern habe ich mich unbestreitbar missverständlich ausgedrückt. Auf der anderen Seite fiel diese Aussage aber im „privaten“ (wenn auch öffentlich ausgetragenen) „Zwiegespräch“ und brachte insofern meine individuelle Meinung zum Ausdruck 😉 Dieser entspricht die Beschreibung …
… jedoch ganz und gar nicht. Selbstverständlich ist das nur meine Ansicht und muss dementsprechend außer mir (und den wenigen Menschen, die sie kennen und teilen) auch niemandem etwas bedeuten.
Ob man einen Traum als „reine Illusion“ bezeichnen kann/muss? Wäre sicherlich ein äußerst interessantes und spannendes Diskussionsthema, würde aber höchstwahrscheinlich an den unzähligen unterschiedlichen Interpretationen scheitern. Ich persönlich habe eine etwas andere Einstellung zu „Träumen“, aber da ich selbst noch keine Erfahrungen mit transzendentalen Phänomenen aufgrund von Meditation sammeln konnte, fehlt mir die unabdingbare Vergleichsmöglichkeit, um zu beurteilen, ob diese sich maßgeblich von dem unterscheiden, was ich in einigen meiner „Träume“ erlebt hatte oder nicht.