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PM Survival International 16.09.10 – Kalahari: Preisverleihung trotz Menschenrechtsmissachtung

Der Kampf der indigenen Buschleute der Kalahari in Botswana wurde in unserer Kooperation schon mehrfach behandelt. Die neueste Pressemitteilung setzt dem, was bisher bereits an Willkür, Schikanen und glattem Rechtsbruch zu konstatieren war, in besonders perverser Weise die Krone auf.

Besucher des Camps von Wilderness Safaris baden in diesem Pool – aber die Regierung untersagt den Buschleuten in dem Reservat die Nutzung eines Brunnens

© Survival

Allerdings zeigen die mitgelieferten Informationen auch unzweideutig die „Wertvorstellungen“ unserer westlichen Zivilisation auf sowie die nur vom Profit- und Vorteilsdenken der Verantwortlichen vor Ort bestimmte Korruption, die untrennbar damit verbunden ist. Mehr schreibe ich jetzt nicht mehr … aber es geht mir schon noch so einiges an unmissverständlichen Kraftausdrücken durch den Kopf, die dieses menschenverachtende und herrenmenschliche Denken eventuell präziser definieren würden! – Doch … Contenance – Gefühlsstürme sind kontraproduktiv!

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SURVIVAL INTERNATIONAL PRESSEMITTEILUNG

16. September 2010

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Reiseunternehmen erhält Preis trotz Missachtung von Menschenrechten

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Der umstrittene Reiseanbieter Wilderness Safaris hat den Tourismuspreis World Savers Award erhalten. Das Unternehmen hatte Kontroversen ausgelöst, als es ein Luxus-Camp mit Swimmingpool auf dem Land der Kalahari Buschleute errichtete, welche seit Jahren um ihr Recht auf Wasserversorgung kämpfen.

Wilderness Safaris betreibt seit 2009 ein Camp im Central Kalahari Game Reserve in Botswana, ohne die indigenen Buschleute zu dem Vorhaben auf ihrem Land befragt zu haben. Teil der Anlage sind auch eine Bar und ein Swimmingpool für Gäste. Den Buschleuten selbst wird in ihrem Reservat die Nutzung eines Brunnens untersagt, auf den sie zur Wasserversorgung angewiesen sind.

Auf Kritik von Survival International reagierte Wilderness Safaris mit der Aussage, dass es den Indigenen in dem Reservat kein Wasser zur Verfügung stellen könne: Wilderness „ist kein Wasserversorger und sein Geschäftsmodell ist nicht robust genug um diese Verantwortung zu übernehmen.“ Dennoch baute das Unternehmen erst kürzlich Wasserpumpen für Wildtiere in Simbabwe und gab an, es sei „erfreulich zu sehen, wie sie ihren Durst an dem neuen Wasser stillen.

Die Regierung Botswanas untersagt den Buschleuten die Nutzung eines Brunnens, der versiegelt wurde als sie die Buschleute 2002 aus ihrem Reservat vertrieb. 2006 bestätigte der Oberste Gerichtshof  das Recht der Buschleute in dem Reservat leben zu dürfen. Dennoch untersagt die Regierung ihnen den Brunnen wieder in Betrieb zu nehmen und zwingt sie so, lange Strecken zurückzulegen, um Wasser von außerhalb des Reservates zu beschaffen.

Der Neffe des Präsidenten Botswanas und sein persönlicher Anwalt sitzen im Vorstand von Wilderness Safaris.

Wilderness Safaris gewann einen Preis in der Kategorie Gesundheit  und wird im Oktober auf Condé Nast Travelers World Savers Kongress in Singapur geehrt werden.

„Reiseanbietern darf es nicht länger erlaubt sein, die Rechte indigener Völker, auf deren Land sie Hotels und Camps bauen, mit Füßen zu treten. Es ist nicht gut genug die Verantwortung auf Regierungen abzuwälzen als ob es nichts mit Unternehmen zu tun hätte: dies sind die Argumente die seit Jahrzehnten benutzt werden um indigenen Völker ihre Lebensgrundlage zu nehmen. Tourismus hat keinen Platz an Orten wie dem Reservat der Buschleute in Botswana, während die Buschleute gegen ihren Willen von dort vertrieben werden,“

sagte Stephen Corry, Direktor von Survival.

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Originalartikel

2 Antworten

  1. Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wie tief manche „Menschen“ sinken können, wenn es um den Erhalt ihrer auf zweifelhafte Weise errungenen „Macht“ an den Kragen gehen könnte.
    Persönlich würde ich mich in Grund und Boden schämen, wenn ich das „Angebot“ dieses Unternehmens in Anspruch zu nehmen auch nur in Erwägung ziehen würde! Wie pervers muss man sein, in einem Swiming-Pool zu plantschen oder sich „daran zu erfreuen“, wenn Wildtiere aus eigens geschaffenen Wasserlöchern trinken, während die rechtmäßigen Besitzer (die indigenen Buschleute) des Landes zu verdursten drohen.

  2. @josephine1001

    Es wird schon lange gesagt, dass in der Zukunft Kriege wegen sauberem Wasser geführt werden bzw. wegen Zugängen zum Trinkwasser. Die Zukunft beginnt JETZT und ich denke, dass es noch viel schlimmer kommen wird. Denn die Menschen werden nie lernen oder begreifen was Nächstenliebe wirklich beinhaltet. Die meisten sind in sich selbst verliebt und gleichzeitig hassen sie sich auch selbst. Und weil ihnen das Schmerzen bereitet, verlagern sie ihren Hass auf andere und tun denen weh, weil das eben am einfachsten ist.

    Liebe Grüße, Jochen

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