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Das Virus der Wahrheit – Ein gefährliches, aber dennoch notwendiges „Übel“

Wer kennt sie nicht, all die Krankheiten, die durch Viren verursacht werden sollen. Über die sehr unterschiedlichen Sorten AIDS, Schweinegrippe, Idiotie, Politik und Spionage, sind wir inzwischen schon gut im Bilde. Daneben gibt es aber auch noch das Virus der Wahrheit, welches immer genau jene Menschen zu befallen scheint, die anderen auch so schon nur zu gerne den gefährlichen Keim des Zweifelns an der Richtigkeit mancher Umstände ins Gehirn pflanzen wollen. Jene Personen, die das Virus am ehesten in sich tragen, werden als Aufklärer bezeichnet. Was durch sie in alle Richtungen verbreitet wird, soll angeblich nichts anderes als die unheilbare Erfahrung sein, wie man am besten mit Wahrheit und Lüge umgeht. Jedweder Kontakt mit den Aufklärern, kann die schlimmsten Folgen nach sich ziehen. Denn jeder vernünftiger Mensch stellt sich nach dem Zusammentreffen mit einem die Wahrheit Liebenden unweigerlich die Frage, was richtig ist und an was man denn überhaupt noch glauben soll.

Einer der beliebtesten Aufenthaltsorte der gefährdeten Personengruppen ist das Internet. Hier suchen die mit dem Virus der Wahrheit Infizierten, Kontakte zu mittels Lügen fehlgeleiteten Menschen herzustellen. Dafür hangeln sie sich von einer Meldung zur nächsten, ziehen sich schweren Stoff rein, der ihre Sinne mit der Meanstreampresse Tango tanzen lässt. Sie fangen da erst an zu suchen, wo andere schon längst das Siegel der Verschwiegenheit platziert haben. Diese wissbegierigen Menschen neigen zudem auch noch dazu, sich bei einer Recherche kein Gummi überzuziehen und so passiert es dann in der Regel. Diese Sorglosigkeit und Rücksichtslosigkeit gegenüber den lieber in Unwissenheit dahin Vegetierenden bleibt dann auch nicht lange ohne schlimme Folgen. Andere in der alltäglichen Unschuldigkeit lebende menschliche Individuen werden auf diese Weise ebenfalls angesteckt. Die armen Opfer sind jene beglückenswerte Wesen, die sich bis dahin durch Manipulation der staatlich kontrollierten Propagandapresse in einfältiger Sicherheit gefühlt haben. Leider haben sie sich das in den meisten Fällen, als von der Fernsehdroge abhängige Konsumenten sogar noch allzu gerne gefallen lassen. Doch obwohl es ganz schön weh tun kann, wenn das bisherige Weltbild zerstört wird, sind sie jetzt aber mit den Aufklärern trotzdem eine für sie folgenschwere Beziehung eingegangen. Oft war es auch nur ein One-Night-Stand. Aber wer fragt schon noch danach, wie es geschehen ist, wenn es einen erst einmal erwischt hat?

Der Krankheitsverlauf des Unwissenden zum Aufgeklärten sieht folgendermaßen aus: Es beginnt damit, dass sich der Betroffene von einem Moment auf den anderen große Kopfschmerzen darüber macht, warum er selbst und andere bis jetzt nicht gut genug informiert gewesen sind. Der Infizierte merkt also sehr schnell, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Gedankensprünge der übelsten Sorte kündigen sich noch nicht einmal mehr vorher an. Die Augen werden glasig, brennen oder fangen an zu tränen. Hin und wieder neigt so ein Mensch auch zu Tränenausbrüchen, weil er die Welt so wie sie ist, nicht mehr versteht. Er möchte dann eine Neue haben und bemüht sich, diese für sich in seinem Kopf schon zu erschaffen. Hat man gar beim letzten Abendmahl eine Überdosis Weltverschwörung zu sich genommen und kann sich deshalb nicht daran erinnern, wie dumm man war? Oder hat man sich gar das schlimme Virus der Wahrheit eingefangen?

Ein nicht enden wollender, sehr schmerzvoller Gedankenausfluss setzt ein. Der Infizierte versucht zwar immer noch, so zu tun, als ob nichts wäre. Aber dann beginnt ihm die eine oder andere Sache doch so sehr zu stinken, dass ruhiges Schlafen unmöglich ist. Er rennt in der Wohnung hin und her, versucht sich mit Kaffee am Leben zu erhalten. Um seine Familie nicht zu gefährden, falls er überhaupt eine hat, wagt er es kaum noch in ihre Nähe zu kommen. Wenn das nichts hilft, dann setzt der Betroffene seinem Ehepartner Hörner auf und erklärt ihn zu einem Außerirdischen. Nicht selten ging so bereits die eine oder andere Partnerschaft zu Bruch. Aber das ist dem nun die Wahrheit Suchenden völlig egal. Denn er lebt ab sofort in einer anderen Welt, wohin ihn sein jeweiliger Partner auch nur in den wenigsten Fällen bereit ist zu folgen.

Das Virus der Wahrheit hat sich zu dieser Zeit schon sehr im Körper des Wissbegierigen Opfers ausgebreitet und es hakt sich dann alsbald auch an jene Widersprüchlichkeiten stärker an, wo mehr oder weniger offensichtlich etwas nicht stimmen kann. Es verursacht zum Teil schwere Halluzinationen. Der Betroffene beginnt mit sich selbst zu sprechen und er weiß nicht mehr, ob es Tag oder Nacht ist. In seinem Kopf bilden sich immer mehr Widerstände gegen Ungereimtheiten in Politik und Gesellschaft. Entsetzen über die Gewissenlosigkeit machthungriger Wesen macht sich breit. Das Virus findet schließlich seinen Weg in die verborgendsten Winkel der grauen Zellen und immer mehr ungeklärte Fragen tun sich plötzlich auf, auf die man ab nun eine erlösende Antwort zu finden hofft.

Weil der Betroffene zu diesem Zeitpunkt schon auf eine sehr ausgeprägte, aber aus Sicht der Lügenserumhersteller ungesunde Skepsis verfügt, die schnell zu einer gesamtumfassenden stabilen Sepsis führt, können Systemtreue ihn nur noch durch ein riesiges Maß an üblichen Lügen versuchen, ihn am bisherigen Leben zu halten. Dies kann dann aber auch quasi als der letzte Versuch des Systems gewertet werden, so einen Menschen vor der Wahrheit in Schutz zu nehmen. Doch wenn schließlich alle möglichen üblen Vernichtungsversuche der Lügendoktoren, die Wahrheit zu unterdrücken, am Betroffenen abprallen, dann muss er an die Weltschmerzlungenmaschine angeschlossen werden. Dies käme dann aber nur noch als äußerste Maßnahme in Betracht, wenn sich das Lügengebilde in gänzlicher Auflösung befindet und das bisherige Weltbild des Infizierten dem totalen Zusammenbruch nahe ist. Aber was nützt das alles, wenn der Kopf des neu erschaffenen Wahrheitssuchers in Klarsichtfolie verpackt zu sein scheint und die Lügen des Systems klinisch tot sind?

Das ist auch der Zeitpunkt, da sich der Zwang einstellt, Kontakte zu knüpfen. Der Betroffene meint mit anderen über die Dinge sprechen zu müssen, die sich in seinem Kopf abspielen. Wer bis dahin dachte, nur der Computer, das Telefon oder das Faxgerät hätte eine noch schlimmere Ausbreitung der Krankheit von Mensch zu Mensch verhindern können, dessen Zuversicht muss leider enttäuscht werden. Die als Allheilmittel angepriesene Propagandamaschine Fernsehen kann, da sie nun völlig an Wirkung verloren hat, ebenfalls ganz abgeschaltet werden. Denn der bisher von Lügen jeder Art umgarnte Patient muss aus Sicht des Systems als verloren angesehen werden. Eine heilende Beeinflussung, die es selbstverständlich auch so nicht mehr hätte geben können, ist nun völlig ausgeschlossen. Aber was wird nicht alles versucht, um einen Menschen der dem Virus der Wahrheit verfallen ist, das weitere Leben so unerträglich wie möglich zu gestalten? Das Ende so eines Menschen bedeutet ein Leben in vergeblicher Harmonie mit den Gesetzen der „Elite“. Dies wird dann oft mit Anarchie verwechselt, weil sich diese Krankheitsbilder im Kern sehr ähnlich zu sein scheinen.

Ein wichtiger Unterschied ist aber der Drang des Infizierten, sich dem vermehrten Artikelschreiben zu widmen. Manche drehen sogar eigene Videos und suchen darin Trost. Sie verfallen dabei in eine Art Delirium, dessen auffälligste Erscheinungsform die tägliche Aufdeckung irgendeiner Lüge ist. Irgendwann genügt den vom Aufklärungsvirus Befallenen dann aber selbst das Artikelschreiben und die Filmherstellung nicht mehr. Dann wird das direkte Gespräch gesucht und in den meisten Fällen auch gefunden. Wenn es soweit ist und das Gesagte auch verstanden wird, dann nützt es auch nichts mehr, das ganze Land unter Quarantäne zu stellen. Was raus muss, muss eben raus, auch wenn die Masse nicht kotzen will. Dann wird man es ihr eben beibringen müssen. Da hilft dann auch das staatlich verordnete Antiserum der Zensur nicht mehr, das für den Fall der Fälle und im Lügenwahn von der Pharmaindustrie zubereitet worden ist. Vorsicht also, wenn Sie so einem von der Wahrheitssucht befallenen Menschen begegnen sollten. Sie könnten die schmerzliche Erfahrung machen, dass Ihre Umwelt nicht so ist, wie sie zu sein vorgibt. Dies könnte ein traumatisches Erlebnis für sie bedeuten. Denn der Wille zur Wahrheit kann dann nicht mehr verdrängt werden.

Was dieses Virus der Wahrheit so gefährlich für die in einer Lüge lebenden Menschen macht, ist der Umstand, dass es sich um eine Mutation einer anderen schon früher sehr bekannten Virusart handelt. Richtig erkannt, wir haben es hier doch tatsächlich mit einer veränderten Form des Traschetantetismus zu tun. Diese Krankheit befiel früher vor allem Frauen, wobei das Alter der Damen dabei nur eine sehr untergeordnete Rolle spielte. Diese Urform des Virus ist heute natürlich auch noch unterwegs und die Gefahr des Hörensagens lauert einfach überall. Ja, selbst in Personenzügen, Autos, Flugzeugen, Gondeln, auf Kreuzfahrtschiffen, in Vorräumen von Theatern, Kinos war es und ist das Virus immer noch anzutreffen und es befällt nicht zuletzt auch den nichtsahnenden Menschen auf der Straße. Lange Zeit hat man versucht, den ersten Auftritt des Virus festzustellen. Schließlich kam man zu dem Schluss, dies könnte nur in einer Waschküche gewesen sein. Weswegen man es zuerst auch Watschtantenvirus nennen wollte. Aber eine gewisse Watschtante aller ersten Ranges unterband diese Nennung ihrer Person dann durch Gerichtsbeschluss. Ist eigentlich schon verständlich, denn wer will schon für so eine gefährliche Erkrankung den Kopf hinhalten und dazu auch noch den guten Familiennamen in Verruf bringen?

Aber wie fängt man sich denn dieses Virus überhaupt ein? Das geht Ruck Zuck. Kaum ist jemand aus dem Haus gegangen, ist die Gefahr bereits da, sich das Virus zu holen. „Guten Morgen Frau Nachbarin, wissen sie schon das Neueste?“, heißt es dann. Wie ein Lauffeuer schlagen dann oft die Gerüchte um sich. Vieles mag wahr sein, was dann getratscht wird, anderes auch wieder nicht. Das spielt zunächst einmal nur eine untergeordnete Rolle. Hauptsache, es ist aktuell. Ein an Wahrheiten auf ORG nicht sparender Mensch empfiehlt dazu: „Um nicht in Gefahr zu laufen, jedem Unsinn zu verfallen, prüfen Sie am besten immer alles was Ihnen zu Ohren kommt auch selbst nach.“ Aber man kennt das ja. Alles was gut zu sein scheint und neu ist, das findet auch rasend schnell Verbreitung. Vieles verschwimmt dann zwar wieder in den Tagesmeldungen und wird dann auch wieder vergessen. Oft genug handelt es sich aber auch nicht nur um haarp-lose Gerüchte. Vor allem wenn sich um Geschichten von Bildern in den Bergen handelt, von allen guten Geistern verlassene Geistliche dahinter stecken oder es nur ein einzelner Mann ist, der einen Maitreya nicht von einem Oskar unterscheiden kann.

Aber gleichgültig wie und wann die Sache mit dem Virus der Wahrheit auch angefangen hat, ob mit dem Watschtantenvirus oder ob das Phänomen Lügenaufdeckung durch die Abart Traschetantetismus mehr Verbreitung fand oder es in seiner bisher gefährlichsten Form, dem Virus der Wahrheit seine Vollendung findet. Alles was getratscht wird ist, muss nicht wie schon erwähnt gleich die Wahrheit sein oder in diese Richtung führen. Wenn es aber doch wahr ist, was in dieser oder in einer anderen Richtung vermutet wird, dann ändert sich vielleicht doch mal etwas an der Situation, in der wir uns alle befinden. Wichtig ist aber, den Menschen die das Virus der Wahrheit in sich tragen, eine erhöhte Aufmerksamkeit angedeihen zu lassen. Nicht selten sitzen sie mit verbundenen Fingern da, weil sie sich dieselben wund geschrieben haben, nur um anderen nicht nur die neuesten Meldungen, sondern auch gleich die passenden Hintergründe dazu zu liefern.
Sehen Sie irgendwo spät in der Nacht noch ein Licht brennen, dann könnte das jemand sein, bei dem die Krankheit des wissen wollen der Wahrheit voll ausgebrochen ist. Dann brauchen Sie aber kein Mitleid mit ihm zu haben, sondern versuchen Sie lieber ebenfalls herauszufinden, was diesen Menschen nicht schlafen lässt.

5 Antworten

  1. Hallo Jochen,

    starker Vortrag! Man sollte vielleicht mal darüber nachdenken, das Thema noch etwas umfänglicher aufzugreifen und einen „psycho-medizinischen“, mit einer angemessenen Dosis unverfälschten Alltagsfakten gespickten Ratgeber herauszugeben?

    Ich meine, unsere Mitmenschen können so etwas offenkundig gebrauchen und warum sollen immer nur die „Systemratgeber“, die mit ihren Weisheiten mit zur Verdummung der Menschen beitragen, ihre (mehr oder weniger aufgewandte) Mühe vergoldet bekommen?

    Denkbar wäre auch eine „Rat-und-Tat-Kollektion“, da es ja noch unzählige Teilbereiche dieser Thematik gibt, die man durchaus separat aufgreifen und verarbeiten kann. – Nun ja, denke mal darüber nach … und besprich das ganze mit Anna, die dank des Kleinen ja in der Tat mit allen Alltagsproblemen auf Du und Du steht 😉

    LG
    Hans (mit Elke)

  2. Hallo Hans,

    Deinen Tipp zu einer “Rat-und-Tat-Kollektion” werde ich mir mit meiner Anna mehrmals und so gesehen paarweise durch den Kopf spazieren lassen. Du meinst also einen Ratgeber für alle Fälle, in der Art einer Wahrheitsfibel für bis zum Hals im System steckende Menschen, denen man den Rettungsring abgenommen hat.
    Wenn Klein Dummie die passenden Bildchen dazu malt und Du mir ein paar Akkorde dazu singst, dann werden wir sehen, was dabei heraus kommen könnte. In dieser Richtung

    herzliche Grüße aus der weiteren Umgebung an Elke und Dich,

    von Jochen

  3. Prima, Jochen … dann teile uns zu gegebener Zeit doch bitte das Ergebnis Eures paarweise vollzogenen Kopfspaziergangs mit … alles Weitere – und Du weißt ja, dass wir zu (fast) allen Schandtaten (fast) jederzeit bereit sind … werden wir dann besprechen. Die von Dir angedachte Teamarbeit würde uns in jedem Fall reizen und verspricht in jedem Fall sehr kurzweilig und interessant zu werden.

    Wir grüßen herzlich zurück und hoffen – Verweis auf eine diesbezügliche Bemerkung an anderer Stelle 😉 – dass ich das Licht nicht zu früh ausgeschaltet habe und Du trotz hereinbrechender Dunkelheit heil daheim angekommen bist 🙂
    Hans.

  4. Hallo Hans,

    zur Schandtat der Wahrheitsvirusübertragung bin ich auch immer bereit. Anna und mein Söhnchen auch, mit Elke und Dir wären es dann schon fünf. Kümmern wir uns als zusammen um den Inhalt der Wahrheistfibel, dann kann dabei eigentlich nichts schiefgehen.
    Näheres denke ich, besprechen wir dann mal telefonisch.

    Liebe Grüße auch an Elke,

    Jochen

  5. Hallo Jochen,

    nun denn … packen wir es an! Elke und meine Wenigkeit freuen uns schon ungemein darauf, dass uns eine solche Kooperation auch die Gelegenheit bieten wird, Anna und den Kleinen noch etwas persönlicher kennenzulernen.

    Aber wie Du schon sehr richtig bemerkt hast, werden wir dies und weitere Details telefonisch besprechen.

    Bis dahin Euch Dreien noch ein schönes Restwochenende und liebe Grüße retour.

    Hans (für „uns zwei“)

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