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Als wären die „normalen“ Tage noch nicht toll genug

Folgendes ist nur als Randnotiz zum Karneval gedacht. Es muss nicht gelesen werden, aber wer will, der kann. Ich dachte nur, der Blog braucht mal wieder einen kleinen unerheblichen Zwischenruf. Die Tinte war noch drin und so habe ich mich eingeschrieben. Wenn auch wirklich nur ganz kurz. Ich hoffe nur, ich komme damit jetzt jemand anders nicht in die Quere, der sich sehr viel mehr Mühe gegeben hat.

Jetzt haben wir wieder die sogenannten „tollen Tage“ vor uns. In den Karnevalshochburgen laufen unter den Narren die Vorbereitungen wegen den alljährlichen Fastnachtsumzügen auf Hochtouren. Mit der Weiberfastnacht geht es dann richtig los. Die Frauen stürmen wieder wie gewohnt die Rathäuser und trennen aus Tradition die Schlipse der dortigen Herren in der Mitte durch. Als ob auf den Ämtern sonst nicht schon genug Unsinn auf Kosten der Bürger getrieben würde. Vielleicht sollte man die Weiber diesmal lieber in die Arbeitsagenturen schicken, damit sie die Frau Leyen unterstützen. Alleine schafft die gute Frau das Kürzen der Regelsätze nämlich nicht mehr. Denn es werden immer mehr, die etwas vom Staat haben wollen. Das Programm muss natürlich auch ein wenig verändert werden, damit es für alle Beteiligten weiterhin schön lustig bleibt.
Aber nein, ich möchte jetzt nicht schon wieder über Hartz IV lamentieren, denn dieses arme Tier lahmt auch so schon genug. Leider hat man dafür nicht den Schmied geholt, was bestimmt sinnvoller gewesen wäre, sondern leider das BverfG bemüht. Kein Wunder also, dass das gute Tier immer noch nicht richtig laufen kann. Aber das wirklich jetzt nur am Rande. Denn wenigstens einmal im Jahr wollen wir doch auch lachen können.

Denn das Lachen setzt Pheromone frei, die sich sonst eher verstecken. Eigentlich ist an Frohsinn auch nichts auszusetzen. Aber gerade an den Karnevalstagen fließt dazu der Alkohol gerne in Strömen. Dieser darf auch diesmal wieder in Köln aus Glasflaschen genossen werden und muss nicht wie vorgeschlagen anderen in Kunststoffbehältern an die Birne geknallt werden. Erst hieß es ja, dies hätte dann ein Mehr an Sicherheit bedeutet. Aber das ist bereits wieder gekippt worden. Wahrscheinlich hinter die Binde. Eigentlich konnte ich mir auch nicht vorstellen, was das hätte bringen sollen. Mit Sicherheit kann man sich mit Alkohol aus Kunststoffflaschen genauso gut betrinken, als wenn das Gesöff aus Glasflaschen kommt.

Aber stellen Sie sich einmal vor, ein Jugendlicher ginge zu einem Kiosk und würde dann in schon angeheitertem Zustand versuchen zu sagen: „Wodka bitte, aber inne Kunst…Kunststoff..f..f…flasche.“ Wenn dann der Kioskbesitzer auch nur ein wenig Grinsen würde, man weiß ja wie Jugendliche sein können, wenn sie einen zuviel getrunken haben, dann könnte das schlimme Folgen haben. Randale, zerbrochene Scheiben, zerrissene Zeitschriften und blaue Augen. Drei F im Wort Kunststoffflasche sind eben doch zuviel. Besonders an den tollen Tagen. Glasflasche ist da schon viel leichter auszusprechen. Das scheinen auch die Gesetzgeber, bzw. die Richter in Köln schnell erkannt zu haben. Mag sein, sie haben selbst gewisse Sprechübungen vor ihrem Urteilsspruch gemacht. Denn die Verantwortungslosen in Köln, die kennen gewöhnlich ihre Pappenheimer und deren Unarten.

In und um Köln sind diese Pappenheimer auch in den ansässigen Krankenhäusern und vor allem den dortigen Schwestern zum Teil sogar noch aus der Sylvesternacht wohlbekannt. Wenn die Polizei nichts anderes zu tun hat, dann bringt sie die jugendlichen (und auch älteren) Pappenheimer gerne ins nächste Krankenreservat, wo sie dann auf Matratzen ihren Rausch ausschlafen können. Nur so zwischendurch malen dann manche mit dem was ihnen ab und zu aus dem Mund fällt, schöne abstrakte Bilder an die Wand. Schreien die ganze Klinik zusammen, weil sie in die Hose gemacht haben oder nicht wissen wo sie sind und die armen Schwestern wissen natürlich nichts besseres mit ihrer Zeit anzufangen, als diese Alkoholleichen dann in den Schlaf zu singen. Von diesen Ereignissen hinter den schönen Übertragungsbildern des Umzuges, da sieht man im Fernsehen natürlich nichts.

Ich habe mich mal mit einer Krankenschwester über das Problem des Alkoholgenusses unter Jugendlichen unterhalten. Mal abgesehen davon, das dieses Problem von Jahr zu Jahr größer zu werden scheint, meinte die Schwester: Zunächst einmal fände sie es ungerecht, dass die Krankenkassen dafür aufkommen müssten. Was heißt, dass die anderen Beitragszahler die Besäufnisse ihrer lieben Mitversicherten tragen dürfen. Sie schlug vor, die Unkosten den Eltern oder den Verursachern selbst aufzubürden. Und anderseits verstünde sie nicht, warum man die zum vermehrten Alkoholgenuss Neigenden, nicht in den Zellen der Polizeiwachen ihren Rausch ausschlafen lässt. Leider ist diese Welt nicht gerecht, kann man als Antwort auf beide Fragen geben. Und so dumm sind die Polizisten ja nun auch wieder nicht, dass sie sich gefälschte abstrakte Bilder in die Zellen ihrer Präsidien hängen würden.

Gesetz und Ordnung scheinen auch so an tollen Tagen nur von zweitrangiger Bedeutung zu sein. Was wird sonst immer ein Spiel darum gemacht, wenn sich bei einer friedlichen Demonstration manche Leute maskieren. Vermummungsverbot heißt das Gesetz dazu. Wo die Gesetzeshüter das nur her haben? Kann nur aus Berlin und nicht aus Köln kommen. Denn während des Karnevals in Köln, da wird jemand schon schief angesehen, wenn er sich nicht verkleidet oder nicht wenigstens eine rote Nase aufhat. Vielerorts ist sogar dann Vermummungspflicht und somit das Gebot der Stunde. Obwohl, unter den 10 Geboten ist das so nicht zu finden. Wobei das verkleiden mit der roten Nase aus Pappe oder Kunststoff, das erübrigt sich dieses Jahr. Die Kälte wird schon für rote Nasen sorgen und den Rest besorgt das Hochprozentige.

Eigentlich wollte ich ja etwas zu Weiberfastnacht schreiben und das sogar in kölschem Dialekt. Aber da dies dann nur die wenigsten verstanden hätten, habe ich es sein lassen. Überhaupt ist es so schon schwer zu verstehen, warum man nur an den tollen Tagen richtig lustig sein darf und dann am Aschermittwoch plötzlich schon wieder alles vorbei ist. So wie abgehackt. Auch wenn danach die Schlipse wieder wachsen. Das dauert zwar ein ganzes Jahr, aber als Weib und gute Karnevalistin muss man ja wenigstens etwas haben, worauf man sich in der Zwischenzeit freuen kann.

Was Männchen und Weibchen angeht, so scheint in der Karnevalszeit immer verstärkte Paarungslust zu bestehen. Weil sich aber die Nichtjecken lieber abseits halten, bleibt immer alles auf die bunte Herde beschränkt. Was das für ein Dorf bedeutet, sollte eigentlich bekannt sein. Das können die Deutschen auch im Großen. Wem ich das jetzt noch genauer erläutern muss, der hat den Witz nicht verstanden. Bevor meine Witze jetzt noch schlechter werden, höre ich besser auf. Es bleibt mir dann nur noch, den Jecken an den nächsten Tagen viel Spaß zu wünschen und kommen Sie nicht unter die Räder. Auch das passiert ja hin und wieder beim Karnevalsumzug.

2 Antworten

  1. Hallo Jochen Mitanna,

    eigentlich gibt es für mich zu dem Artikel nichts zu sagen. Wie immer-nicht schlecht-grins.
    Auch bin ich Ihnen sehr Dankbar dafür, das Sie nicht in „Kölsch“ geschrieben haben, da ich in „Fremdsprachen“ nicht sehr gut bin.
    Das mit der bunten Herde und im grossen des letzten Absatzes sollten Sie mir doch etwas genauer erklären.(mehr als nur grinsen)
    Eigentlich lache ich das ganze Jahr über sehr oft. Da gibt es genug Situationen.
    Ansonsten schönen Dank und viel Spass beim bunten Treiben. Ich selbst seh mir das ja immer in der Glotze an.

    Herzlichst und das kuscheln nicht vergessen

    Jan

  2. Hallo Jan,

    Sie dürfen mich aber auch gerne weiterhin bei meinem Vornamen nennen. Der ganze Name klingt so förmlich und da wir ja schon mehrfach schriftlichen Kontakt hatten. Das soll aber jetzt nur ein freundliches Angebot zu Ihrer freien Auswahl sein.
    Zum anderen freue ich mich immer sehr über ihre Kritik. Denn welcher in die Versuchung des Artikelschreibens Geratener täte das nicht? So ist das eben, wenn ein Kommentarschreiber zum Täter wird und die freie Leserschaft dann mit ihm klarkommen darf. Wenn mal negative Kritik von jemand kommt, dann weiß ich, dass ich es übertrieben habe.

    Was die Fremdsprache „Kölsch“ angeht, so bin ich darin auch besser mit der Schnüss (Mund), als im Schreiben. Wenn ich darin schriftlich loslege, dann könnte ich vielleicht sogar mit einem echten Kölner in Verständigungsschwierigkeiten geraten. Aber ab und zu ein Wort in Dialekt, möchte ich meinen Lesern schon zumuten. Die Erklärung liefere ich dann aber immer gleich mit.

    An Ihrem Grinsen konnte ich erkennen, dass meine geschriebenen Worte so ankamen wie sie sollten. Sollte da trotzdem noch Erklärungsbedarf sein, dann wenden Sie sich dafür bitte an meinen Sohn, der erklärt es Ihnen dann noch genauer als ich das je könnte. Natürlich nur, wenn er dazu vorher seine Mutti, meine Anna befragt hat. Im Beamten-Jargon, glaube ich, nennt man das „weiterleiten“ eines Problems.

    Was das bunte Treiben in direkter Form angeht, so habe ich mich davon gänzlich losgesagt. Früher war ich hingegen mal voll dabei. Doch jetzt gehe ich lieber mit meiner Anna kuscheln. Wie Sie sehen, ich vergesse das nicht.

    Herzliche Grüße zurück,

    Jochen

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