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Ein Huhn rupft man, bevor es gebraten wird

Ich nehme heute hier meine Tätigkeit als Artikelschreiber auf und bitte eventuell vorkommende Fehler in der Artikelgestaltung noch zu entschuldigen. Als Thema für meinen ersten Artikel habe ich mir den kommenden Sonderbeitrag für Kassenpatienten ausgesucht.
Kritische Bemerkungen werden gerne entgegen genommen. Aber bitte bedenken Sie, meine Motivation als Artikelschreiber lebt auch von Lob.

Bevor mich jetzt die Vegetarier oder Veganer „Teeren und Federn“, möchte ich betonen, dass ich das arme Huhn nur als Vergleich zu uns Bürgern verstanden wissen will. Wir werden nicht nur finanziell gerupft bis zur letzten Feder, man will uns auch an die Innereien – ans Eingemachte – an unser Gespartes. Kaum hat das neue Jahr begonnen – zur Weihnachtszeit wurde das Volk ja auch wieder finanziell ausgenommen wie eine Weihnachtsgans, die vor lauter Nächstenliebe freiwillig in den Ofen geht – ist die Schonfrist auch schon wieder vorbei und der Gesundheitsminister beginnt schon wieder über leere Kassen zu jammern. Natürlich jammert nicht nur der Gesundheitsminister, das können andere Minister genau so gut, aber dem gesundheitsbewussten und eigentlich gesunden Bürger lässt sich ziemlich gut einreden, dass seine Gesundheit auch nicht umsonst ist. Obwohl das ja auch schon wieder eine Verdrehung der Tatsachen ist. Denn wenn ich gesund bin, dann kann ich damit anderen doch wohl kaum auf der Tasche liegen.
Aber wer ist heutzutage noch gesund? Manche saufen sich blau, aus welchem Grund auch immer, andere werden rot im Gesicht vor Wut und Ärger über die neuesten Gebührenerhöhungen, andere ärgern sich sogar schwarz. Alleine so etwas soll schließlich schon Grund genug zur medizinischen Vorsorgeuntersuchung geben. Vielleicht entdeckt dann der Hautarzt kleine schwarze Flecken am Körper, die sich ärgerlicherweise gebildet haben. Andererseits bekommt man auch schon mal grüne und blaue Flecken am Arm, wenn ein Arzt bei der Blutabnahme oder beim sonstigen Spritzensetzen neben die Vene sticht. Alles in allem lässt sich sagen, Gesundheit kann nicht nur weh tun, sondern sie kann auch teuer werden.
Und da sind wir auch schon beim Krankenkassendefizit. Ich würde eher sagen, es ist ein schwarzes Loch. Denn man weiß nicht, was auf der anderen Seite ist. Bei einem schwarzen Loch ist es so, dass es Materie anzieht oder besser gesagt frisst. Das Loch der Gesundheitskassen zieht auch Materie in Form von unserem Geld an. Es saugt am Portemonnaie und saugt und saugt wie ein Baby an der Mutterbrust, bis nichts mehr drin ist. Leider wächst das Baby der angeblichen Verschuldung sehr schnell, so dass die Mutter mit dem Füttern kaum noch nachkommt. Schließlich braucht das Kind immer mehr feste Nahrung und dann kommt schnell die beste und liebste Mutter, die natürlich für ihr Kind alles tun will, auf die Idee, es mal mit Stehlen zu probieren. Aber halt, da kann man ja selbst in Teufels Küche kommen. Mutti denkt vielleicht auch noch ans Betteln. Aber nein, das ist auch nichts. Erst einmal wäre das für sie selbst viel zu erniedrigend und zum anderen ist damit ein regelmäßiges Einkommen auch nicht gesichert. Aber zum Glück hat Mutti ja den Vater Staat im Rücken und so kann man es mal mit Dominanz und Zwang versuchen. Ja, das gefällt der Mutti mit dem Spitznamen „Schwarzes Loch“. Mutti zeigt Dominanz und setzt die Peitsche an und weil ja alle (Geld) geben müssen, tut es nur halb so weh.
Tut mir leid, ich bin jetzt weit abgekommen vom Huhn und in einem schwarzen Loch der Gesundheitskassen gelandet, aber wenn der Staat keine Phantasie hat, woher er das Geld für seine Finanzlöcher hernehmen soll, dafür habe ich aber umso mehr Phantasie, wenn es um meine Artikel geht. Als ich heute morgen hörte, dass die Krankenkassen Zusatzbeiträge erheben können und das auch tun werden, das auch nicht zu knapp und vor allen Dingen wie sie wollen, da wehrte sich etwas in mir. Ich glaube, da wehrte sich meine Gesundheit vor der Geldkrankheit der Kassen. Und wenn dann dabei noch das Wort Zwang und Zuzahlungspflicht fällt, kann man auch als sonst gesunder Mensch fast auf der Stelle krank werden. Bisher habe ich dieses Dilemma ja immer versucht zu vermeiden. Ich meine krank zu werden. Andererseits soll es auch viele Menschen geben, die gerne krank sind. Wenn ich schon mal Rezepte für jemand anders abhole, dann ist das Wartezimmer der Allgemeinärztin immer voll, wo ich hingehe. Aber den Leuten scheint es gar nicht so schlecht zu gehen. Da geht es oft lustig zu und es wird sich angeregt unterhalten. Also wenn ich mal krank war, dann war mir jedes Wort zuviel, was ich sprechen musste. Und wenn ich da anderen hätte zuhören müssen, wie sie über ihre körperlichen Wehwehchen sprechen, dann hätte ich bestimmt brechen müssen. Was die Leute aber auch alles haben, Schnupfen, kalte Füße, auch mal Kopfschmerzen, vielen tut der Rücken immer weh, wieder anderen fehlen Vitamine, manche wollen es mal mit Akupunktur versuchen (kann ja nicht schaden), wieder andere fühlen sich immer so müde oder es besteht einfach allgemeines Unwohlsein. Klar, dass man dann sofort zu einem Arzt gehen muss. Wir scheinen eine Gesellschaft zu sein, die fürs Unwohlsein geboren ist, obwohl jeder doch gesund sein will.
Ein Arzt sagte selbst mal in einem Interview: Wenn die Leute am Abend vorher im Fernsehen gesehen haben, was es für furchtbare Krankheiten gibt, dann kommen sie am nächsten Tag zu mir und wollen sich daraufhin untersuchen lassen.
Die Ärzte wären ja dumm, wenn sie sich solche einfachen Einnahmequellen durch die Finger gleiten ließen. Also macht man eine kleine Untersuchung, setzt vielleicht eine kleine Vitaminspritze an, verschreibt noch ein Medikament. Der Patient freut sich, dass er soweit gesund ist und der Arzt stockt sein Monatsgehalt auf. Wenn dieser dann auf seiner Yacht im Mittelmeer die Seele baumeln lassen konnte, dann lässt sich für ihn so gut erholt im nächsten Arbeitsquartal der Patientenandrang auch wieder besser verkraften.
Natürlich gibt es auch immer wieder Leute, die richtig krank sind, aber für die bezahlt man als zufrieden gestellter und gesundheitsbewusster Kassenpatient gerne die Zeche mit. Jedenfalls dann, wenn man nicht gerade Hartz IV Empfänger ist oder in anderen finanziellen Nöten steckt. Wobei aber solche finanziellen Nöte sehr schnell noch auf sehr viele von uns zukommen könnten. Denn auch unser ganzer Staat scheint nichts anderes zu sein, als ein riesiges schwarzes Loch, worin Milliarden und sogar Billionen an Geld so einfach verschwinden. Ich glaube man kann sagen, dass unser Staat (nicht nur) finanziell schwer krank ist. Dazu hier ein Video:

„Das Schlimmste kommt noch !!! Teil 1 von 2“

In der Hoffnung, dass auch Vegetarier nicht mal in die Not geraten, in Deutschland ein Huhn rupfen zu müssen um es zu essen, sollten wir besser versuchen den Braten zu riechen und gemeinsam versuchen zu handeln, damit wir eines Tages nicht alle in dem schwarzen Loch verschwinden, das Raffgier, Egoismus und Dummheit heißt. Es kann doch nicht sein, dass wir ein Volk von Kranken sind, wo wir doch alle versuchen so gesund zu leben. Irgendwo muss in diesem System doch der Wurm sein und den gilt es zu finden. Es ist auf jeden Fall verkehrt, diesen Wurm auch noch zu füttern.

5 Antworten

  1. Man muss das Huhn erst rupfen, bevor es gebraten wird….

    Von Jochen Mitanna | Der AmSeL-Gedanke Plus = Gemeinschaft | – Ich nehme heute hier meine Tätigkeit als Artikelschreiber auf und bitte eventuell vorkommende Fehler in der Artikelgestaltung noch zu entschuldigen. Als Thema für meinen ers…

  2. Hallo Jochen Mitanna und selbstverständlich Hans und Team,

    puh, die Anrede wäre geschafft. Erstmal herzlichen Glückwunsch zum Artikeleur (neu Wortkreation von mir. Ist mir gerade eingefallen).
    Nun haben Sie mich etwas wuschig gemacht. Wie soll denn jetzt mein Senf aussehen? Kritik erwünscht aber Lob belebt. Hm. So, das war die Kritik. Ziemlich heftig, nicht wahr? Aber das kommt davon.
    Wenn ich so Artikel lese, wie Ihren zm Beispiel, gehe ich oft in mein Haus. Dieses mein Haus kennt niemand und es hat auch außer mir keiner Zutritt. Mein Haus der Erinnerung. Nicht sichtbare Materie. Schön hochtrabend nicht wahr?
    Nun bin ich aber abgetrieben. Also zum Huhn und der Geschichte. Eigentlich gibt’s da nur Zustimmung von mir. Aber nun wäre ich nicht ich, wenn ich keinen Senf abgeben würde.
    Ich wüde sagen, ein schwarzes Loch, hat noch viel Licht gegenüber den uns erpressenden Marionetten. Aber gut, oder auch nicht.
    Leider bin ich gezwungen, öfter meinen med. Berater zu besuchen. Da warte ich dann immer vorne, wo die Sprechstundenhilfe sitzt. Nein, nein, nicht was Sie jetzt denken könnten – obwohl?!
    Nun hat es mit Neugierde nichts zu tun, dass ich da alles mitbekomme. Aber interessant ist es schon. Wäre ich ein Autor, hätte ich längst schon etwas darüber geschrieben. Stimmt schon. Was manche für Wünsche haben ist äusserst merkwürdig. Ich bin immer zufrieden, wenn da wieder raus bin.
    Vor kurzem war ich wieder in meinem Haus. Plötzlich war ich über Jahrzehnte zurück in der Zeit. Ärzte hatten Zeit und verschrieben nur das wiklich Benötigte. Da versuchte auch fast keiner die Patienten übers Ohr zu hauen. Usw und sofort. Logisch – Der grosse Plan war schon lange im Gange. Nur war das Verhältnis anders. Arzt – Patient – Kasse.
    Ich erinnere mich noch sehr gut an diese Zeit. Das ist das Gute, wenn man etwas älter ist. Es gib da mehr Vergleichsmöglichkeiten als die jungen Leute heute haben. Und klar – es war auch keine paradiesische Zeit. Nur gab es noch Arbeitsplätze und keine „Jobs“. Das meiste war bezahlbar und im Fernsehen gab es oft vernünftige Sachen. Nun, heute müssen wir versuchen die Schlafenden zu wecken und „Blinden“ sehend zu machen.
    Heute zählt der Mensch nicht mehr. Nur noch eine „Humanmasse“. Das Huhn ist da ein gutes Beispiel.
    Und ja – da ist nicht nur ein Wurm drin. Nun sind aber da auch Fische die Würmer fressen. Nur wer frisst die wirklich Schuldigen?

    Alles in allem, ein sehr guter Artikel und weiter so. Ich geniesse Ihre geistigen Ergüsse. (Hoffentlich habe ich mich nicht zu hochfliegend ausgedrückt.) Nur noch zwei kleine Beispiele meiner kürzlichen Erlebnisse.
    Letztes Jahr bekam ich eine Mahnung meiner Kasse wegen Krkh-Zuzahlung. Auf meine tel Frage: was denn sei, wenn ich kein Geld habe um das zu bezahlen – Antwort: Ja, dann können Sie nicht ins Krkh gehen. So weit ist es schon. Ich bin übrigens in einer gesetzlichen. Leider hatte ich keine Zeugen für das Gespräch.
    Letzte Woche war ich beim HNO Arzt. Der stellte ne saftige Entzündung fest und verschrieb mir Kapseln und Tropfen. Die Tropfen übernimmt die Kasse nicht. Ich durfte 23€ zahlen. 5 Zuzahlung für die Kapseln und 18 für die Tropfen. Ich war entzückt. Nun habe ich auch eine konkrete Vorstellung, was wir zu erwarten haben. Hatte ich zwar schon vorher. So ein Erlebnis ist aber immer sehr aufschlussreich. Nun ist aber wirklich genug bevor der Senf alle ist.

    Ich wünsche Ihnen und allen anderen mit wem auch immer eine gute Woche

    Jan

  3. Hallo Jan,

    Ihre Kritik traf mich da, wo ich gut gepolstert bin und da Sie mir dazu auch noch so ein großes Lobespflaster auf die getroffene Stelle geklebt haben, werde ich diesen Blog demnächst sicher wieder mit meinen seltsamen Wortergüssen quälen müssen.
    Zu dem Begriff „wuschig“ musste ich aber meine Anna fragen, was das ist. Sonst macht das ja immer nur unser kleiner Sohn. Na jedenfalls kam dann die Anna mit Erklärungen wie kuschelig, wuschelig, wuchtig und wunschlos glücklich auf mich zu und dann habe ich doch glatt in ihren Armen meine Frage vergessen. Ja, es gibt eben noch glückliche Familien in unserem von Krisen geschüttelten Land, auch wenn das langsam nur noch Hirngespinste sind.
    Was das Huhn angeht, so hat unser Kleiner mal ein solches mit einem Wurm füttern wollen. Aber das hatte er noch nicht gekannt. Der Wurm war so schnell im Schnabel des Tieres verschwunden, dass er es ein wenig mit der Angst bekommen hat.
    Da habe ich ihm gesagt, genauso macht der Staat das mit unserem Geld. Natürlich wollte er dann wissen, was ein Staat ist. Na, wenn man sich die vielen dicken Bäuche der politischen Konjunkturklasse ansieht, dann werden die schon wissen was sie essen müssen, um ihre Statur – ihren Status – IHREN Staat zu behalten. Es kann natürlich sein, dass ich die Frage meines Sohnes falsch gedeutet habe. Aber ich bin schließlich kein An(n)alytiker, so wie meine Frau.

    Ich zitiere Jan: „(Hoffentlich habe ich mich nicht zu hochfliegend ausgedrückt.)“

    Damit es nicht wegfliegt, haben sie es ja zum Glück in Klammern gesetzt. Danke aber für Ihre liebenswerten Worte an mich. Ich werde mich bemühen, Ihnen (und auch anderen Lesern) mit meinen Artikeln und Kommentaren auch weiterhin eine Freude zu sein.

    Mit vielen Grüßen

    Jochen Mitanna

  4. Hallo Jochen Mitanna,

    kurzer Nachtrag. Also, wo das Wort wuschig ursprünglich herkommt, weiss ich auch nicht. Wir benutzen es aber schon seit ich denken kann. Da gibt es mehrere Definitionen für. Wuschig= nervös,durcheinander oder wie in einer lieben Beziehung z. B.: „Du machst mich mit deiner Flirterei ganz wuschig“
    Also, wie es gerade gebraucht wird.
    Mit nicht wuschigem aber gutem Gefühl die besten Grüsse von hier nach dort oder so

    Jan

  5. Hallo Jan,

    ja, diese Definition für das Wörtchen „wuschig“ entspricht auch meinem „Wortschatzlexikon“ und es variiert in der Tat je nach Zusammenhang und „bezeichneter Situation“ 😉

    Ihrer „Kritik“ können wir uns nur anschließen, auch wenn wir dem geschätzten Jochen Mitanna grundsätzlich erst einmal dankbar sein müssen und es auch von Herzen sind, dass er für die alternative und überaus lesenswerte Inhalte transportierende Bestückung unseres Blogs Zeit und Energie aufzuwenden bereit ist.

    Das war nun eine „Eigenkomposition“ in Sachen satirischer „kritischer Zustimmung“ und reellem Respekt gegenüber dem „Artikeleur“ (hort sich gewöhnungsbedürftig, aber gut an!).

    Hoffen wir mal, dass wir uns in Bezug auf und unter noch vielen Beiträgen aus seiner Feder wiedertreffen werden.

    Herzlichste Grüße – auch an den Autor, versteht sich! und die besten Wünsche für ein angenehmes, wenn auch aller Wahrscheinlichkeit nach frostiges Wochenende

    Hans & Elke

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