Im Grunde genommen könnten wir uns diese Arbeit sparen … denn wirklich Neues gibt es nicht zu berichten, wenn man davon absieht, dass sich der bisher ehrenamtlich erbrachte und keinerlei Eigennutz beinhaltende Aufwand auch 15 Monate nach dem Beginn unsere strikt an Fakten und berechtigten Zweifeln ausgerichteten Öffentlichkeitsarbeit nicht die geringste ernstzunehmende Reaktion in der Bevölkerung hervorgerufen hat.
Weder in der „realen Welt da draußen“, noch in der virtuellen Welt des Internets (von einigen wenigen und deshalb nicht wirklich ins Gewicht fallenden, wenn auch trotzdem erfreulichen Ausnahmen abgesehen!) …
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Für etwaige Neueinsteiger/innen, die durch unser heutiges „Update“ erstmals direkt mit dem Fall in Berührung kommen, sei darauf hingewiesen, dass sie die „ganze Geschichte“ sowohl über die Sonderseite „Sabrina & Jason“ dieses Blogs nachrecherchieren, als auch die aktuelle Entwicklung und die von uns angestrengten Bemühungen auf dem eigens dafür eingerichteten Hauptblog nachlesen können.
Zusammenfassend können und müssen wir folgendes anführen:
Vorausschicken möchten wir ein Paradebeispiel dafür, wie Diskussionen über den Fall „normalerweise“ ablaufen … was ganz gewiss nicht an der Initiatorin des hier gewählten Beispiels liegt. Ihr muss eine Erkenntnis zugute gehalten werden, die jedem ernstlich interessierten und engagierten Menschen zwangsläufig droht, der seine Mitmenschen zwar eventuell einschätzen kann, aber dennoch hofft, ihnen mit entsprechendem Engagement Verständnis und Solidarität entlocken zu können:
Man kann den Fall weder menschlich (emotional) noch faktisch (rational und formaljuristisch) korrekt diskutieren, weil die Medien – türkische und deutsche in perfekter Eintracht – von vornherein ein Schuldszenario aufgebaut hatten, ohne dass ihnen dafür die entsprechenden Fakten vorgelegen haben können (nach unseren letzten Informationen sind die Ermittlungen im Gesamtfall selbst heute noch nicht abgeschlossen!).
Auf diese Schuldzuweisungen und das Totschlagargument „wer mit Drogen handelt – die hierzulande auch an unschuldige Schulkinder verkauft werden! (geschickte, mittlerweile aber aus diversen Bereichen bekannte und deshalb durchschaubare, generell zur Meinungsmanipulation eingesetzte „psychologische Indoktrinierung“) – muss wissen, worauf er sich einlässt … und eine Unschuldsvermutung kann es bei solchen Individuen ja gar nicht geben!“ beziehen sich all jene Kommentare, die Sabrinas Unschuldsbeteuerungen ebenso ignorieren wie die von uns nachhaltig recherchierten (lange Zeit auch mit Hilfe des Chefredakteurs der Allgemeinen Türkei Rundschau), objektiv zusammengestellten und veröffentlichten Fakten, die sogar sehr eindeutig auf ein eklatantes und insgesamt auf höchst fragwürdige Weise zustande gekommenes Urteil schließen lassen.
Darüber wollen und werden wir uns heute nicht noch einmal auslassen – es kann auf den oben angegebenen Seiten und in den dort veröffentlichten Artikeln und Dossiers jedoch jederzeit ausführlich nachgeprüft werden.
Worauf wir – auch wegen des angeführten Beispiels einer gut gemeinten, aber letztlich unweigerlich ins Gegenteil umschlagenden Diskussionsplattform – aber unbedingt noch einmal eingehen und dies auch an alle kritischen Menschen richten wollen, die sich neben einem eigenständigen Denken (und Fühlen!) auch noch ihren gesunden Menschenverstand und ein eben solches Rechtsempfinden bewahrt haben, ist die Tatsache, dass Sabrinas Fall trotz der behaupteten, aber nie zweifelsfrei bewiesenen „wissentlichen Verwicklung in ein Drogenvergehen in Tateinheit mit Bandenkriminalität“ sich gar nicht so sehr von all den anderen Fällen unterscheidet, in denen sowohl hierzulande als auch in Europa insgesamt von mangelnder Rechtsstaatlichkeit bei der Umsetzung und Handhabung von Gesetzen gesprochen werden muss. Das bedeutet: so lange man Sabrina keine schwere Schuld (sprich: die wissentliche Einwilligung in den Drogenschmuggel!) nachweisen kann, ist sie genauso wenig schuldig und somit genauso zu Unrecht angeklagt / verurteilt / inhaftiert, wie jeder andere Mensch, der aufgrund dieses Mankos in Sachen Gesetzgebung und Rechtsprechung unberechtigter Weise als Täter (gleich welchen Verbrechens angeklagt) behandelt wird!
Und damit kommen wir dann auch zu der aus sukzessivem Sammeln von Erfahrungen hervorgegangenen Erkenntnis, die es – nicht nur in diesem Zusammenhang – zu verurteilen und ins Bewusstsein unserer Mitmenschen zu transportieren gilt. Sie setzt sich aus folgenden zwei Punkten zusammen:
1.) So lange jede/r Betroffene immer nur „seinen/ihren Fall“ und das dabei tatsachlich oder vermutlich begangene Unrecht sieht und öffentlich anprangert, wird man am systematisch geschaffenen Grundübel einer dem wahren Prinzip der Rechtsstaatlichkeit und aller damit verbundenen „hochtrabenden Rechtsprinzipien“, die nur für jene Menschen gelten, die sich einen wirklich guten Anwalt leisten können (der auch die unabsichtlich oder ganz gezielt eingearbeiteten Schlupflöcher der Gesetze kennt und für seine Klienten auszunutzen versteht!), nichts ändern lassen. – Das gleichermaßen Tragische wie typisch menschliche daran ist, dass man diese Tatsache auf alle Belange und Bereiche anwenden kann und muss, wo Einzelinteressen und deren eigenwillige Gewichtung das Zustandekommen solidarischer Strukturen behindern, mit denen sich nicht nur die Symptome, sondern auch die zentralen Ursachen dieses politisch legitimierten Unrechts in all seinen Erscheinungsformen bekämpfen und abstellen lassen könnten!
2.) Dasselbe gilt auch für die öffentliche Manifestierung von Solidarität … sie wird auch durch individuelle Interessengewichtung, bei der bspw. ein „öffentlich bereits komplett abgeurteilter“ Fall wie jener von Sabrina A. natürlich durch das grobmaschige Netz der jeweils eigenen Wahrnehmung und Interessenlage fällt. Hinzu kommt aber auch eine stark verbreitete Neigung zur ignoranten Oberflächlichkeit, die so manches als unwichtig oder „überflüssig“ einstuft, weil es eben weder der eigenen „Betroffenheit“ noch den bevorzugten Botschaften entspricht, die man aus dem einen oder anderen Grund unters Volk streuen zu müssen glaubt. – Die Querverbindungen, die bei einer etwas aufmerksameren und den berüchtigten „eigenen Tellerrand“ nicht als unüberwindbare Grenze ansehenden Betrachtung sehr vieler „Individualschicksale“ auftauchen müssen, werden geflissentlich übersehen. Ob das nun der „Wahrung der über alles gestellten eigenen Seriosität“, dem Bemühen um Abstand zu banalen und/oder als zweifelhaft definierten Dingen, oder schlussendlich vielleicht doch schierem Desinteresse geschuldet ist, spielt wirklich keine Rolle … nur das, was bei diesem Verhalten unterm Strich herauskommt – nämlich eine willentlich oder fahrlässig herbeigeführte, zusätzliche Entsolidarisierung der Gesellschaft – zählt und muss als ein ganz wesentlicher Faktor beim Scheitern jeder Art von ernsthaft und mehr oder weniger sogar mit Herzblut betriebenem Engagement führen.
Nun gut, wir bemühen uns nun schon seit fast vier Jahren um eine Überwindung dieser imaginären und dennoch enorm wirkungsvollen (im Sinne der vielen „Schattierungen“ von profitierenden Drahtziehern) Barriere zwischen den Menschen … und nicht trotz der enttäuschenden Erfahrungen, die wir dabei notgedrungen in Kauf nehmen mussten, sonder gerade wegen ihnen und dem Umstand, dass wir das niemals hinnehmen werden (so lange noch ein Fünkchen Leben und Hoffnung in uns steckt), setzen wir uns auch so hartnäckig und entschlossen für Sabrina und ihren legitimen Anspruch auf Gerechtigkeit und Menschlichkeit ein!
Schlusspunkt und –wort:
Im Rahmen unserer Bemühungen in diesem speziellen Fall haben wir stets auf eine wahrheitsgemäße und insgesamt auf unumstößliche Fakten gestützte Darstellung Wert gelegt. Wir haben auch „persönliches Risiko“ auf uns genommen, weil wir uns von den zuständigen Regierungsstellen und einer überwiegend fast schon feindlich gesonnenen, von falschen „Informationen“ manipulierten und verblendeten Öffentlichkeit nicht daran hindern lassen wollten und werden, dieses Engagement bis zum Ende fortzusetzen.
Doch was nutzen Wahrheit, uneigennütziger Einsatz, Mut zur „offensiven Öffentlichkeitsarbeit“ und Konfrontation mit den verantwortlichen Stellen, wenn man dies immer nur „alleine ein- und umzusetzen versuchen kann“? Sicher, wir können unsere Stellung halten und den zuständigen Damen und Herren auch weiterhin mit faktisch korrekten Argumenten auf die Zehen treten … aber was bringt das in der Sache?
Um es kurz zu machen: ohne eine entsprechende solidarische Resonanz in der Öffentlichkeit reiben wir uns auf und können dennoch kaum etwas für Sabrina, ihren Sohn und die Angehörigen tun, weil uns dafür das auch und gerade heute wichtigste Druckmittel fehlt!
Und um es noch einmal klar zu machen und zu betonen: dieselbe „lahmende Öffentlichkeit“ ist auch in allen anderen Fällen, wo beweisbares Unrecht (bis hin zum systematischen Volksverrat durch die politische Klasse!) nicht erfolgversprechend angezeigt und verfolgt werden kann, das Grundübel des legitimen Widerstands und die Existenzgarantie für Unrecht, Willkür und (noch Quasi-) Diktatur.
Wir verlangen nun nicht, dass Sie unsere Anschauungen teilen und auch zu Ihrer „Philosophie“ erklären, aber wir bitten Sie … „normale Leser/innen“ und Blogger/innen gleichermaßen, sich wenigstens mit unserer Argumentation pro Solidarität und Menschlichkeit sowie contra einer gerade in diesem Sinne hinderlichen Individualisierung und „Spezialisierung“ von Kritik und Widerstand auseinanderzusetzen. Wenn Sie dabei eventuell zu dem Ergebnis kommen sollten, dass zumindest „ein Fünkchen Wahrheit“ darin stecken könnte, wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie dieses Gefühl, dass eventuell nicht alles falsch sein könnte, was wir – auch zum Fall Sabrina A. – von uns geben, in ein klein wenig Engagement für diese spezielle Angelegenheit umwandeln würden.
Möglichkeiten dazu gäbe es jedenfalls mehrere … zum einen könnten Sie uns direkt unterstützen – wie das möglich wäre, können Sie auf der entsprechenden Seite des Hauptblogs in Erfahrung bringen.
Zum anderen und ganz aktuell könnten Sie aber auch an einer vom Aktionsbündnis „mein name ist mensch“ und den Administratoren des Forums „Schau nicht weg!“ geplanten Online-Mahnwache für Sabrina A. teilnehmen und auf diese Weise zur Erbringung des Beweises beitragen, dass sie in Deutschland nicht in Vergessenheit geraten ist und doch deutlich mehr solidarische Unterstützung erfährt, als dies bislang den Anschein gehabt hatte! Wir hatten darüber gestern auch schon auf dem Hauptblog berichtet.
Die Mahnwache soll
Termin: 15.09.09
19 – 21 Uhr
Abschließend noch ein aktueller Hinweis mit dem gleichen Hintergrund: wir wollten (und wollen es immer noch) den diesjährigen „Superwahlkampf“ auch für unsere Öffentlichkeitsarbeit ausnutzen und den verantwortlichen (oder verantwortlich zu machenden) Damen und Herren mitsamt ihrer Stäbe mit ihren Glanzleistungen – nicht nur, aber natürlich in erster Linie – beim Fall Sabrina A. konfrontieren. Diese Aktion mussten wir jetzt aufgrund der ausbleibenden Unterstützung zunächst einmal verschieben, da wir eine Presseerklärung, die diese „zweite Phase der offensiven Interessenvertretung“ einleiten soll, gerne mit einigen Unterstützungsunterschriften oder ähnlich nachweisbaren Belegen für solidarische Empörung im Volk untermauern wollten.
Natürlich werden wir diese Presseerklärung in jedem Fall herausgeben … als günstigsten Zeitpunkt haben wir nun den 20./21. September ins Auge gefasst, da dann der „Endspurt des Wahlkampfs“ von allen Parteien eingeläutet werden wird. Wir wären deshalb dankbar für etwas verwertbaren Feedback, auch bezüglich der oben genannten Aktion, aber insbesondere in Form von „archivierbarem“ und überzeugend weiterzuleitendem Zuspruch.
Wie immer und in jeder Angelegenheit stehen wir Ihnen selbstverständlich auch diesmal gerne direkt für konkrete Rückfragen zur Verfügung. Wie Sie Kontakt mit uns aufnehmen können, erfahren Sie auf diesem Blog hier (Verein) und auf dem Hauptblog „Sabrina & Jason aktuell“.
In diesem Sinne und in der Hoffnung, dass doch noch solidarische Bewegung entstehen kann, verbleibe ich im Namen von Sabrina, Jason, den Angehörigen und allen Unterstützern
Hans-D. Ziran
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