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Partnernetzwerk-Extra: Hans Fricke zur Afghanistanpolitik Berlins

Deutschland (genauer die „Bundesrepublik D.“) „ist wieder wer“ … so könnte man einleitend behaupten und insbesondere an der expansiven „Interventionspolitik“ der Merkel-Administration festmachen … woran uns das erinnern sollte – nein, nicht in erster Linie an die an neoliberale Selbstaufgabe erinnernde Umfallsituation von Rot-Grün im Fall Jugoslawien (oder Schröders Machtallüren in Sachen „Ständiger Sitz im Weltsicherheitsrat“) – muss jede/r Bürger/in schon für sich selbst befinden … Dabei helfen kann fraglos der knappe, aber ins Ziel treffende Kommentar, den wir im Rahmen des Partnernetzwerks nachfolgend veröffentlichen.

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Imperialistische Machtpolitik contra Volkswillen

Von Hans Fricke | SaarBreaker |

Endlich ist es soweit. Deutschland hat wieder Helden und Orden. Wie lange haben wir darauf warten müssen, obwohl die aktive Teilnahme der Bundesrepublik am völkerrechtswidrigen  Überfall auf Jugoslawien und an der militärischen Zerschlagung dieses Staates und UNO-Mitglieds

bereits hinreichend Gelegenheit für Heldenverehrung  geboten hätte. Schließlich ist es keine Kleinigkeit, Bomben aus großen Höhen und aus supermodern Flugzeugen auf Brücken, Industrieobjekte, Eisenbahnanlagen, Verkehrsknotenpunkte, und viele andere Objekte der Infrastruktur abzuwerfen und dabei viele unschuldige Zivilisten zu töten, die, wie es unter Militärs heißt, „zur falschen Zeit am falschen Ort“ waren und deshalb laut Kriegsvokabular von Aggressoren Kollateralschäden darstellen.

Dieser Meinung waren offenbar auch daran beteiligte Piloten der  Bundesluftwaffe, die, wie die  Süddeutsche Zeitung berichtete, schon damals verlangten, öffentlich  geehrt zu werden. Warum auch nicht? Schließlich sind die Piloten der deutschen Kampfflugzeuge der faschistischen Legion Condor die am 26. April 1937 unter Leitung von Wolfram von Richthofen die schutzlose baskische Stadt Guernika dem Erdboden gleichgemacht hatten, auch von ihrem „Führer“ ausgezeichnet worden.

Ein Oberstleutnant  a. D. der Bundesluftwaffe klärte im Juli 2006 kategorisch die Lage:

„Zum Wesen und Selbstverständnis des Soldaten gehört der Krieg und damit der Kampf.“ Und: „Denn der Soldat ist sui generis kein bewaffneter Sozialarbeiter“.

Das sollte er auch dem Bundesverteidigungsminister Franz-Josef Jung, der bekanntlich das Wort „Krieg“ fürchtet wie der Teufel das Weihwasser,  klar machen, damit der endlich aufhört, der Bevölkerung den Einsatz der in Afghanistan kämpfenden und gefallenen deutschen Soldaten als eine Art  Einsatz „bewaffneter Sozialarbeiter“ verkaufen zu wollen. Auch die Bundeskanzlerin hat in Anwesenheit dieses Ministers  am 6. Juli 2009 die ersten Tapferkeitsmedaillen an vier Soldaten verliehen, die sich im Oktober 2008 nach einem Selbstmord-Anschlag bei Kundus „um ihre Kameraden  gekümmert“ ,also „Sozialarbeit“ geleistet hatten.

Dieser Meinung ist wohl auch die Bundestagsmehrheit der großen Koalition, die trotz Forderung  einer eindeutigen Mehrheit unserer Bevölkerung, die deutschen Soldaten aus Afghanistan zurückzuholen, einer deutschen Beteiligung am Einsatz von AWACS-Aufklärungsflugzeugen „zur Lufttraumüberwachung“ – wie harmlos das doch klingt  –   über Afghanistan zugestimmt hat. Mit den zusätzlichen AWACS-Spezialisten wächst  die Truppenstärke der Bundeswehr in Afghanistan in diesen Sommer auf einen neuen Höchststand von 4800 Mann.

Mit ihrer Kriegspolitik gegen den Willen der Mehrheit  unseres  Volkes und mit ihrer kürzlich veröffentlichten Erklärung, sich ungeachtet der wiederholten Pannen in der Atomindustrie für eine Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken einsetzen zu wollen, entwickeln  sich die Kanzlerin und ihre Partei mehr und mehr zu einem Sicherheitsrisiko. Wir brauchen also keine deutschen Truppen am Hindukusch, um „für die Sicherheit Deutschlands“ zu kämpfen., sondern hätten gemeinsam vollauf damit zu tun, hier im Lande gegen die Atomlobby und ihre Interessenvertreter in der Bundesregierung für die Sicherheit der heute Lebenden und kommender Generationen vor Verstrahlung, Krebsgefahr und mögliche Nuklearkatastrophen zu kämpfen.

Hans Fricke

Rostock

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Hans Fricke ist Autor des im August 2008 im Berliner Verlag am Park erschienenen Buches „Politische Justiz, Sozialabbau, Sicherheitswahn und Krieg“ 383 Seiten, Preis 19,90 Euro

ISBN 978-3-89793-155-8

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