Denjenigen unter Ihnen, werte Leser/innen, denen der Name Rainer Weigt noch nicht geläufig ist, soll hier überleitend zunächst einmal mitgeteilt werden, dass es sich bei diesem Mann nicht nur um einen im Leben und Kampf (in zwei Systemen) erfahrenen und politisch aktiven Menschen handelt. Eine seiner fraglos noch etwas mehr als herausragend zu bezeichnenden Eigenschaften ist die, dass er gerne und – unserer Ansicht nach – auch gekonnt brisante Themen aufgreift, um sie den Mitmenschen in ansprechender Reimform zu vermitteln.
Aus dem hochaktuellen Anlass der aktuell ausklingenden Karnevalssaison möchten wir ein dazu passendes Exempel veröffentlichen … auch wenn es ein wenig „verfehlt“ anmuten mag, wünschen wir trotz allem doch viel Vergnügen dabei und adressieren damit keineswegs nur jene Menschen, die auch heute noch soziale und gesellschaftliche Belange auf Montagsdemos oder in ähnlicher Weise öffentlich vertreten.
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An diesem Abend grüß ich heute
Zum Rosenmontag grüß ich heute,
mit Helau die Montagsdemo Leute.
Die montags hier zur Demo gehen,
weil sie die Welt nicht mehr verstehen.
Sie hören viele große Worte
und kriegen nichts ab von der Torte.
~oo~
Im Gegenteil, sie werden belogen,
am Ende mit Hartz IV betrogen.
Merkel will Freiheit, Recht und Menschlichkeit verbuchen,
während wir dies vergeblich suchen.
Doch diese Suche ist schon alt
und macht auch vor den Narr’n nicht halt.
~oo~
Die Narrenzahl, das ist die ELF.
Wisst ihr warum? Na gut ich helf:
Die Buchstaben der ELF, so die Idee,
stehen für Egalité, Liberté, Fraternité.
Das war 1789 ein großes Ideal.
Wo ist’s geblieben? Rate mal.
~oo~
Denn mit der Freiheit ist’s nicht weit,
da gibt dir schon der Chef Bescheid.
Entweder tust du dich schön ducken
und denkst nicht mal dran aufzumucken,
sonst fliegst du. Was ist schon dabei?
Dafür bist du von Arbeit frei.
~oo~
Die Gleichheit wird dir ausgetrieben,
wenn du mal wirst aufs Amt beschieden.
Erst wartest du, die Zeit vergeht,
bis man dich durch die Mangel dreht.
und bist du dran, dann hab gut Acht,
sonst wirst du klitzeklein gemacht.
~oo~
Und was ist nun mit brüderlich?
Na warme Brüder sind wir nicht,
doch haben wir dafür, stattdessen,
die Ellenbogen nicht vergessen.
Der Starke nimmt noch von dem Schwachen,
so hat derselbe nichts zu lachen.
~oo~
Beispiel: Reform heißt besser machen.
Bei uns geht der Sozialstaat krachen.
Um Vielverdiener zu entlasten,
macht man’s wie Tetzel mit dem Kasten.
Mit Schwindel beutelt man die Schwachen,
um noch mehr Kapital zu machen.
~oo~
So lügt man uns die Hucke voll
und feiert den Erfolg wie toll.
Ist die Erfahrung mit Hartz IV
nun auch ein Chaos im Revier.
Das sei normal, heißt es ganz offen.
Die Reichen sind ja nicht betroffen.
~oo~
Politiker haben bisher, alle Schranken weggeräumt.
Die Banker haben 25 Prozent Mindestrendite aufgeschäumt.
Nun ist sie geplatzt, die riesige Blase,
die Kosten der Krise trägt der Mann auf der Straße.
Mit Riesensummen soll er das System stützen.
doch selbst bei Erfolg, wie lang wird es nützen?
~oo~
2500 Euro für ein Auto sei die Wirtschaft uns wert.
Nur 4 Prozent davon für ein Kind, es ist unerhört.
Moral ist am Boden bei Politik und Lobby.
Gier nach Maxi-Profit ist das wahre Hobby.
Drum wehrt euch, seid nicht mehr zum Dulden bereit.
Mit Raubbau muss Schluss sein, es ist höchste Zeit.
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Rainer Weigt 06.02.2009 tel. 01701515677
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